
Das Paar NZD/USD verliert im frühen asiatischen Handel am Montag an Boden und notiert bei etwa 0,5605. Der neuseeländische Dollar (NZD) schwächt sich gegenüber dem US-Dollar (USD) ab, da die Erwartungen bestehen, dass die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) bei der Sitzung im November am Mittwoch eine Zinssenkung beschließen wird.
Die RBNZ überraschte die Märkte mit einer größeren als erwarteten Senkung und reduzierte ihren offiziellen Leitzins (OCR) bei der Sitzung im Oktober um 50 Basispunkte (bps) auf 2,50%. Der Marktkonsens deutet auf eine Zinssenkung um 25 bps bei der Sitzung im November hin, wodurch der OCR auf 2,25% sinkt. Die RBNZ veröffentlichte Anfang dieses Monats ihren Finanzstabilitätsbericht für November 2025 und stellte fest, dass die Risiken für die finanzielle Stabilität aufgrund globaler Unsicherheiten und unterdurchschnittlicher Leistungen in Teilen der Wirtschaft weiterhin erhöht sind.
Händler werden die Botschaft der RBNZ nach der Zinsentscheidung genau beobachten. Weniger dovishe Äußerungen oder Anzeichen für ein Ende des Lockerungszyklus der RBNZ könnten jedoch helfen, die Verluste des NZD kurzfristig zu begrenzen.
Auf der USD-Seite könnten die dovishen Kommentare der Entscheidungsträger der Federal Reserve (Fed) den Greenback untergraben und als Rückenwind für das Paar wirken. Der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, sagte am Freitag, dass die Fed möglicherweise in naher Zukunft die Zinsen senken könnte, ohne ihr Inflationsziel zu gefährden. Laut dem CME FedWatch-Tool preisen die Fed-Funds-Futures jetzt eine Wahrscheinlichkeit von fast 74% für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte (bps) bei der Sitzung der Fed im Dezember ein, gegenüber 40% Wahrscheinlichkeit, die die Märkte vor einer Woche eingepreist hatten.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.