
Der japanische Yen (JPY) startet die neue Woche mit einem negativen Ton als Reaktion auf die Wende von US-Präsident Donald Trump bei den China-Zöllen. Dies wiederum stärkt das Vertrauen der Investoren, das zusammen mit der politischen Turbulenz im Inland dem JPY nicht hilft, von der positiven Erholungsbewegung am Freitag gegenüber seinem amerikanischen Pendant von dem niedrigsten Stand seit dem 13. Februar zu profitieren. Das USD/JPY-Paar hat jedoch Schwierigkeiten, die Gewinne aus der asiatischen Sitzung über der Marke von 152,00 auszubauen, angesichts einer gedämpften Preisbewegung des US-Dollars (USD).
Darüber hinaus tragen die divergierenden Erwartungen an die Geldpolitik der Bank of Japan (BoJ) und der US-Notenbank (Fed) dazu bei, das USD/JPY-Paar bei relativ dünner Liquidität aufgrund eines Feiertags in Japan und den USA zu begrenzen. Dennoch scheint der fundamentale Hintergrund zugunsten der JPY-Bären geneigt zu sein, was darauf hindeutet, dass jeder Versuch einer Erholung als Verkaufsgelegenheit angesehen werden könnte und wahrscheinlich begrenzt bleibt. Spekulationen, dass die Behörden eingreifen könnten, um die JPY-Schwäche zu stoppen, erfordern jedoch Vorsicht bei den Bären.

Aus technischer Sicht zeigt das USD/JPY-Paar eine gewisse Widerstandsfähigkeit unter dem 23,6%-Fibonacci-Retracement-Niveau des jüngsten Anstiegs vom monatlichen Tief, unterstützt durch positive Oszillatoren auf dem Tages-Chart. Dennoch erfordert der Durchbruch am Freitag durch den 100-Stunden-Simple Moving Average (SMA) Vorsicht bei den Bullen. Daher wird es ratsam sein, auf eine nachhaltige Bewegung über den Bereich von 152,20 (100-Stunden-SMA) zu warten, bevor man sich für eine weitere intraday Aufwärtsbewegung positioniert. Die Spotpreise könnten dann auf die Zwischenhürde von 152,70-152,75 steigen und die Marke von 153,00 zurückerobern, bevor sie versuchen, das Achtmonats-Hoch im Bereich von 153,25-153,30 zu testen, das am Freitag erreicht wurde.
Auf der anderen Seite könnte das Swing-Tief vom Freitag, im Bereich von 151,15, als unmittelbare Unterstützung fungieren. Einige Anschlussverkäufe unterhalb der runden Marke von 151,00 könnten das USD/JPY-Paar auf das 38,2%-Fibo-Retracement-Niveau im Bereich von 150,70 ziehen. Der korrigierende Rückgang könnte sich weiter in Richtung der psychologischen Marke von 150,00 erstrecken. Letztere stellt auch eine Konfluenzunterstützung dar – bestehend aus dem 200-Stunden-SMA und dem 50%-Fibo-Retracement-Niveau – und sollte als entscheidender Wendepunkt fungieren.
Die Begriffe „Risk-on“ und „Risk-off“ beschreiben die Risikobereitschaft der Anleger. In einer „Risk-on“-Phase sind Investoren bereit, in risikoreichere Anlagen zu investieren, während sie in einer „Risk-off“-Phase sicherere Anlagen bevorzugen.
In „Risk-on“-Phasen steigen die Aktienmärkte, und auch Rohstoffe – abgesehen von Gold – gewinnen an Wert, da sie von einem positiven Wachstumsausblick profitieren. Währungen von rohstoffexportierenden Ländern sowie Kryptowährungen legen zu. In „Risk-off“-Zeiten gewinnen Staatsanleihen an Wert, Gold steigt, und sichere Währungen wie der Japanische Yen, der Schweizer Franken und der US-Dollar werden bevorzugt.
Währungen von rohstoffreichen Ländern wie Australien, Kanada und Neuseeland profitieren in Phasen der Risikobereitschaft („Risk-on“), da Rohstoffe in Zeiten wirtschaftlicher Expansion tendenziell im Preis steigen.
Die Währungen, die in Phasen von „Risk-off“-Stimmungen typischerweise an Wert gewinnen, sind der US-Dollar (USD), der japanische Yen (JPY) und der Schweizer Franken (CHF). Der US-Dollar profitiert in Krisenzeiten von seiner Rolle als Weltreservewährung, da Investoren vermehrt US-Staatsanleihen kaufen, die als besonders sicher gelten. Dies liegt daran, dass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass die größte Volkswirtschaft der Welt zahlungsunfähig wird. Der Yen verzeichnet durch die hohe Nachfrage nach japanischen Staatsanleihen Zuwächse, da ein Großteil dieser Anleihen von inländischen Investoren gehalten wird, die selbst in Krisenzeiten kaum Verkaufsdruck erzeugen. Der Schweizer Franken wird aufgrund strenger Bankgesetze, die den Kapitalschutz verbessern, als sicherer Hafen betrachtet.