
Das Paar NZD/USD notiert im frühen europäischen Handel am Dienstag mit leichten Verlusten um 0,5655. Eine bevorstehende Zinssenkung der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) belastet den neuseeländischen Dollar (NZD) gegenüber dem Greenback. Alle Augen sind auf die FOMC-Protokolle am Mittwoch gerichtet, im Vorfeld des US-NFP-Berichts für September.
Die RBNZ senkte ihren offiziellen Leitzins (OCR) in ihrer Oktobersitzung um 50 Basispunkte (bps) auf 2,5 %, und verwies dabei auf eine sich verlangsamende Wirtschaft und das Vertrauen, dass die Inflation unter Kontrolle ist. Diese unerwartet größere Senkung erfolgte als Reaktion auf einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) Neuseelands um 0,9 % im zweiten Quartal 2025.
Die Aussicht auf die aggressive Zinssenkungspolitik der RBNZ könnte den Kiwi kurzfristig belasten. Die Daten vom Montag stützten die Erwartungen, dass die neuseeländische Zentralbank den OCR nächste Woche um 25 bps auf 2,25 % senken und die Tür für weitere Senkungen offenhalten wird. Viele Ökonomen, darunter Westpac, BNZ, ASB und ANZ, erwarteten eine weitere Senkung um 25 bps in der Novembersitzung.
Andererseits hat US-Präsident Donald Trump die Zölle auf neuseeländische Exporte von mehr als 200 Lebensmittelprodukten, einschließlich Rindfleisch, aufgehoben, angesichts der Bedenken der Verbraucher über steigende Lebensmittelpreise in den USA. Dies hat einen Wert von etwa 2,21 Milliarden NZD (1,25 Milliarden USD) jährlich. Dies könnte wiederum helfen, die Verluste des NZD zu begrenzen.
Die Veröffentlichung der US-NFP-Daten für September wird am Donnerstag im Mittelpunkt stehen. Ökonomen schätzen, dass im September etwa 50.000 Arbeitsplätze hinzugekommen sind, nach einem Anstieg um 22.000 im August. Die Arbeitslosenquote wird voraussichtlich im gleichen Zeitraum bei 4,3 % bleiben. Sollte der Bericht schwächer als erwartet ausfallen, könnte dies Verkaufsdruck auf den USD ausüben und dem Paar Rückenwind verleihen.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.