EUR/JPY erlebt Volatilität während der europäischen Handelsstunden am Montag und handelt nahe der Marke von 163,00. Der Euro findet Unterstützung, da die verbesserte globale Risikostimmung die Nachfrage nach risikosensiblen Anlagen anhebt. Dieser Optimismus folgte auf die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump am späten Sonntag, dass die Zölle auf chinesische Importe, einschließlich Halbleiter und Elektronik, weniger schwerwiegend ausfallen würden.
Trump stellte jedoch klar, dass zuvor spekulierte Ausnahmen nicht gewährt würden. Die betroffenen Waren werden weiterhin den bestehenden Zöllen von 20 % im Zusammenhang mit Fentanyl unterliegen, anstatt den zuvor vorgeschlagenen deutlich höheren Zöllen von 145 %.
In der Zwischenzeit äußerte der designierte deutsche Kanzler Friedrich Merz in einem Interview mit dem Handelsblatt am Samstag Bedenken hinsichtlich von Trumps Wirtschaftsstrategie. "Die Politik von Präsident Trump erhöht das Risiko, dass die nächste Finanzkrise früher als erwartet eintreten wird," warnte er. Merz plädierte auch für ein neues transatlantisches Handelsabkommen und schlug vor: "Null-Zoll auf alles – das wäre besser für beide Seiten."
Trotz der Gewinne des Euros könnte das Aufwärtspotenzial für das EUR/JPY-Paar begrenzt sein. Der japanische Yen erhält weiterhin Unterstützung durch Zuflüsse in sichere Anlagen, während die Bedenken über die Handels Spannungen zwischen den USA und China anhalten. Darüber hinaus untermauert die Optimismus über ein potenzielles Handelsabkommen zwischen den USA und Japan, zusammen mit den Erwartungen, dass die Bank of Japan (BoJ) aufgrund zunehmender inflationärer Druck im Jahr 2025 weiterhin die Geldpolitik straffen könnte, den Yen weiter.
Der japanische Premierminister Shigeru Ishiba äußerte am Montag ähnliche Bedenken und warnte, dass die Zollmaßnahmen der USA die globale Wirtschaftsordnung destabilisieren könnten. In einer Ansprache vor dem Parlament erklärte Ishiba: "Ich bin mir voll bewusst, dass das, was bisher geschehen ist, das Potenzial hat, die globale Wirtschaftsordnung zu stören," und bekräftigte Japans Engagement zur Zusammenarbeit mit Washington in Handels- und Sicherheitsfragen.
Die Begriffe „Risk-on“ und „Risk-off“ beschreiben die Risikobereitschaft der Anleger. In einer „Risk-on“-Phase sind Investoren bereit, in risikoreichere Anlagen zu investieren, während sie in einer „Risk-off“-Phase sicherere Anlagen bevorzugen.
In „Risk-on“-Phasen steigen die Aktienmärkte, und auch Rohstoffe – abgesehen von Gold – gewinnen an Wert, da sie von einem positiven Wachstumsausblick profitieren. Währungen von rohstoffexportierenden Ländern sowie Kryptowährungen legen zu. In „Risk-off“-Zeiten gewinnen Staatsanleihen an Wert, Gold steigt, und sichere Währungen wie der Japanische Yen, der Schweizer Franken und der US-Dollar werden bevorzugt.
Währungen von rohstoffreichen Ländern wie Australien, Kanada und Neuseeland profitieren in Phasen der Risikobereitschaft („Risk-on“), da Rohstoffe in Zeiten wirtschaftlicher Expansion tendenziell im Preis steigen.
Die Währungen, die in Phasen von „Risk-off“-Stimmungen typischerweise an Wert gewinnen, sind der US-Dollar (USD), der japanische Yen (JPY) und der Schweizer Franken (CHF). Der US-Dollar profitiert in Krisenzeiten von seiner Rolle als Weltreservewährung, da Investoren vermehrt US-Staatsanleihen kaufen, die als besonders sicher gelten. Dies liegt daran, dass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass die größte Volkswirtschaft der Welt zahlungsunfähig wird. Der Yen verzeichnet durch die hohe Nachfrage nach japanischen Staatsanleihen Zuwächse, da ein Großteil dieser Anleihen von inländischen Investoren gehalten wird, die selbst in Krisenzeiten kaum Verkaufsdruck erzeugen. Der Schweizer Franken wird aufgrund strenger Bankgesetze, die den Kapitalschutz verbessern, als sicherer Hafen betrachtet.