tradingkey.logo

SPOTANALYSE-Ökonomen zum Anstieg des Ifo-Geschäftsklimas

ReutersOct 27, 2025 9:29 AM

- Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen hat sich im Oktober kräftiger als erwartet aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 88,4 Zähler, nach 87,7 Punkten im September, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten für Oktober mit einem Anstieg auf 88,0 Zählern gerechnet. In ersten Reaktionen hieß es dazu:

ANDREAS SCHEUERLE, DEKBANK:

"Das Ende der quälenden Stagnation ist in Deutschland noch nicht erreicht. Gemessen an der Lageeinschätzung der Unternehmen ändert sich an der wirtschaftlichen Verfassung Deutschlands auch im Schlussquartal 2025 nichts. Dennoch geben sie die Hoffnung auf eine Besserung nicht auf, sondern setzen sogar mehr als in den vergangenen Monaten auf eine Besserung. Tief im Tal führen eben die meisten Wege nach oben."

DIRK SCHUMACHER, CHEFVOLKSWIRT KFW:

"Nach dem Dämpfer im September hat sich das ifo Geschäftsklima wieder verbessert. Verantwortlich hierfür war ein deutlicher Anstieg der Erwartungen. Die Unternehmen erwarten – trotz der vielen makroökonomischen Störgeräusche - eine klare Verbesserung der konjunkturellen Lage in den kommenden Monaten. Da Erwartungen auch teilweise den Charakter einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung haben, ist dies eindeutig eine positive Nachricht. Gleichzeitig zeigt aber die Stagnation der Einschätzung der aktuellen Lage, dass der Aufschwung bislang nur ein Hoffnungswert ist."

JÖRG KRÄMER, COMMERZBANK-CHEFVOLKSWIRT:

"Das Ifo-Geschäftsklima hat den Einbruch im Vormonat zu mehr als die Hälfte wettgemacht. Damit weist der Trend beim Ifo ebenso wie beim Einkaufsmanagerindex weiter nach oben. Ab Anfang nächsten Jahres dürfte dann das Fiskalpaket die Konjunktur anschieben. Das lässt sich bei einem Fiskalimpuls von fast einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts kaum vermeiden. Allerdings dürfte sich das höhere Wachstum wegen fehlender Reformen als Strohfeuer erweisen."

ALEXANDER KRÜGER, CHEFVOLKSWIRT HAUCK AUFHÄUSER LAMPE:

"Der Indexanstieg ist kein Zeichen für Verbesserung, das Geschäftsklima hängt weiter durch. Die Stimmungsverluste aus dem Vormonat werden jedenfalls nicht aufgeholt. In dieser Verfassung signalisiert das Geschäftsklima weiter anhaltende Stagnationstendenzen. Wegen der US-Zölle und dem intensiven Wettbewerb mit China wird es wirtschaftlich weiter haken. Umso wichtiger ist, dass Standortnachteile endlich verringert werden. Der Herbst der Reformen schleicht aber aus, ohne dass es vorwärts geht. Unklar ist, wie sich die Lage in diesem Umfeld entscheidend verbessern soll. Auch das Fiskalpaket hilft nur dann, wenn Investitionen erfolgen statt Haushaltslöcher gestopft werden."

JENS-OLIVER NIKLASCH, LBBW:

"Der Anstieg ist natürlich erfreulich. Allerdings fällt es nicht ganz leicht, die Zuversicht auf eine Wende zum Besseren zu teilen, denn die jüngsten Zahlen aus der Wirtschaft waren ja überwiegend unerfreulich. Zu den bereits bekannten Belastungsfaktoren ist in diesem Monat zudem das Problem der Verfügbarkeit von Mikrochips getreten. Die erhofft positiven Wirkungen des Sondervermögens werden auch immer nebulöser. Das Argument, dass es um die hiesige Wirtschaft bereits so schlecht bestellt ist, dass es nur noch besser werden kann, sticht nicht: Schlimmer geht bekanntlich immer. Wir bleiben daher grundsätzlich vorsichtig. Auch 2026 dürfte ein schwieriges Jahr für die deutsche Wirtschaft werden."

Haftungsausschluss: Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich Bildungs- und Informationszwecken und stellen keine Finanz- oder Anlageberatung dar

Verwandte Artikel

tradingkey.logo
Intraday-Daten werden von Refinitiv bereitgestellt und unterliegen den Nutzungsbedingungen. Historische und aktuelle End-of-Day-Daten stammen ebenfalls von Refinitiv. Alle Kursangaben entsprechen der lokalen Börsenzeit. Echtzeit-Kursdaten zu US-Aktien beziehen sich ausschließlich auf über Nasdaq gemeldete Transaktionen. Intraday-Daten sind mindestens 15 Minuten oder gemäß den Vorgaben der jeweiligen Börse verzögert.
* Referenzen, Analysen und Handelsstrategien werden vom Drittanbieter Trading Central bereitgestellt, und der Standpunkt basiert auf der unabhängigen Bewertung und Beurteilung des Analysten, ohne die Anlageziele und die finanzielle Situation der Investoren zu berücksichtigen.
Risikohinweis: Unsere Website und mobile App bieten lediglich allgemeine Informationen zu bestimmten Anlageprodukten. Finsights stellt keine Finanzberatung oder Empfehlung für ein Anlageprodukt bereit, und die Bereitstellung solcher Informationen darf nicht als Finanzberatung durch Finsights ausgelegt werden.
Anlageprodukte unterliegen erheblichen Anlagerisiken, einschließlich des möglichen Verlusts des investierten Kapitals und sind möglicherweise nicht für jeden geeignet. Die vergangene Wertentwicklung von Anlageprodukten ist nicht unbedingt ein Hinweis auf deren zukünftige Wertentwicklung.
Finsights kann Drittanbietern oder Partnern erlauben, Werbung auf unserer Website oder in unserer mobilen App oder in Teilen davon zu platzieren oder bereitzustellen. Finsights kann für diese Anzeigenvergütung erhalten, basierend auf Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen.
© Urheberrecht: FINSIGHTS MEDIA PTE. LTD. Alle Rechte vorbehalten.
KeyAI