Berlin, 25. Sep (Reuters) - Die Stimmung der deutschen Exporteure hat sich trotz Gegenwind durch die US-Zölle leicht aufgehellt. Die Ifo-Exporterwartungen stiegen im September auf plus 3,5 Punkte, nach minus 3,0 Punkten im August, wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut am Donnerstag mitteilte. "Ein nachhaltiger Aufschwung ist allerdings noch nicht in Sicht", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Die weltweiten Handelsströme sortieren sich derzeit neu. Die deutsche Exportwirtschaft sucht noch ihre Rolle in diesem Umfeld."
Die Automobilbranche blickt demnach merklich optimistischer auf ihr Auslandsgeschäft in den kommenden drei Monaten. Der Indikator stieg hier auf 16,7 Punkte und damit auf den höchsten Wert seit April 2023. Auch die Möbelindustrie und die Hersteller elektrischer Ausrüstungen erwarten eine zunehmende Nachfrage aus dem Ausland. Die Exportaussichten der Getränkeindustrie bleiben positiv, wenn auch gedämpfter als im Vormonat.
Für die Nahrungsmittelhersteller hatten sich im August noch deutliche Rückgänge abgezeichnet, im September erholte sich der Indikator aber und liegt dem Ifo zufolge nun nur noch knapp im negativen Bereich. Der Maschinenbau erwartet hingegen weniger Aufträge aus dem Ausland. Auch für die Unternehmen in den Bereichen Metall, Textil und Bekleidung ist das Exportgeschäft weiterhin schwierig.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hatte sich überraschend eingetrübt und damit die Hoffnung auf einen spürbaren Aufschwung gedämpft. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für die gesamte Wirtschaft sank im September auf 87,7 Zähler, nach 88,9 Punkten im August, wie das Ifo am Mittwoch zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitgeteilt hatte. Es war der erste Rückgang nach sechs Anstiegen des an den Finanzmärkten stark beachteten Frühindikators.