Berlin, 23. Sep (Reuters) - Die führenden Forschungsinstitute sagen der deutschen Wirtschaft Insidern zufolge in diesem Jahr nur ein Mini-Wachstum voraus. Das Bruttoinlandsprodukt werde voraussichtlich um 0,2 Prozent zulegen, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag von mehreren mit der Sache vertrauten Personen erfuhr. Im nächsten Jahr sollte es dank mehr staatlicher Ausgaben aus dem Infrastrukturprogramm spürbar stärker bergauf gehen - mit einem BIP-Anstieg von 1,3 Prozent und 2027 mit plus 1,4 Prozent. Im April hatten die Regierungsberater für dieses Jahr 0,1 Prozent Wachstum vorausgesagt und plus 1,3 Prozent für 2026.
Die Institute legen der Bundesregierung ihr Herbstgutachten am Donnerstag vor. Die sogenannte Gemeinschaftsdiagnose wird federführend erarbeitet vom Berliner DIW, Kieler IfW, Münchner Ifo sowie dem Essener RWI und dem IWH aus Halle.
Zuletzt hatte auch die OECD prognostiziert, dass Deutschland nach zwei Rezessionsjahren in Folge 2025 nur mit einem leichten Wirtschaftswachstum rechnen könne. Die Konjunktur dürfte um 0,3 Prozent zulegen, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) jüngst mitteilte. Für 2026 wird ein Plus von 1,1 Prozent erwartet. Damit setzte die OECD die BIP-Prognosen gegenüber dem Ausblick vom Juni um je 0,1 Prozentpunkte nach unten. "In den europäischen Volkswirtschaften dürften die zunehmenden Handelskonflikte und die geopolitische Unsicherheit durch entspanntere Kreditbedingungen etwas ausgeglichen werden", heißt es in dem Konjunkturausblick mit dem Titel: "In unsicheren Zeiten die richtige Balance finden".