tradingkey.logo

Datenrevision offenbart frühe Schwächen des US-Arbeitsmarkts

ReutersSep 9, 2025 2:42 PM

- Der US-Jobmotor ist nach einer aktuellen Datenrevision bereits früher ins Stottern geraten als gedacht. Die US-Wirtschaft hat in den zwölf Monaten bis März wahrscheinlich 911.000 weniger Arbeitsplätze geschaffen als bisher geschätzt, wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des US-Arbeitsministeriums am Dienstag auf Basis einer vorläufigen jährlichen Datenrevision mitteilte. Diese sogenannte Benchmark-Revision deutet darauf hin, dass das Beschäftigungswachstum bereits vor den von Präsident Donald Trump verhängten Zöllen ins Stocken geraten war.

"Die Revision um 911.000 Stellen nach unten dürfte dem Präsidenten sicher nicht schmecken, deutet diese Zahl doch darauf hin, dass der US-Arbeitsmarkt schon länger recht schwach auf der Brust ist", sagte der Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, Cyrus de la Rubia, und fügte hinzu: "Die durchschnittliche Revision beläuft sich auf knapp 75.000 Stellen pro Monat, wobei es im Sektor "Trade, transportation and utilities" mit minus 226.000 Stellen die größte Korrektur gab." Relativierend müsse man festhalten, dass Revisionen auch in der Vergangenheit relativ umfangreich ausgefallen seien.

Das BLS war unlängst ins Visier Trumps geraten. Dieser entließ die Leiterin der zuständigen Behörde Bureau of Labor Statistics (BLS) wenige Stunden, nachdem es ein deutlich schwächer als erwartet ausgefallenes Beschäftigungswachstum für Juli gemeldet und umfangreiche Korrekturen an den Daten für Mai und Juni vorgenommen hatte.

Wie sich mittlerweile herausstellte, mussten auch die Daten für Juni und Juli erneut revidiert werden. Und im August kamen nur noch 22.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu, womit der Beschäftigungsaufbau nunmehr nahezu zum Erliegen gekommen ist.

"ARBEITSMARKT VOR ANPASSUNGSPHASE"

Nach Ansicht von Sung Won Sohn, Professor für Finanzen und Wirtschaft an der Loyola Marymount University in Los Angeles ist ein kräftiger Stellenaufbau kein Selbstläufer mehr: "Die Wirtschaft tritt in eine komplexere und ungleichmäßigere Anpassungsphase ein." Eine endgültige Benchmark-Revision wird im Februar zusammen mit dem Arbeitsmarktbericht des BLS für Januar veröffentlicht.

Die Eintrübung des Arbeitsmarkts ist auch für die Notenbank eine schlechte Nachricht, da sie neben Preisstabilität auch Vollbeschäftigung fördern soll. Die Arbeitsmarktdaten zählen für die US-Notenbank Federal Reserve neben den Inflationszahlen zu den wichtigsten Kennziffern zum Abstecken ihres Zinskurses. Fed-Chef Jerome Powell hat jüngst die Tür für eine Zinssenkung geöffnet und auf zunehmende Risiken für den Arbeitsmarkt verwiesen. Die Zentralbank hat den Schlüsselsatz dieses Jahr noch nicht angetastet und in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. Beobachter rechnen damit, dass es am 17. September zur ersten Zinssenkung im laufenden Jahr kommen wird.

Haftungsausschluss: Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich Bildungs- und Informationszwecken und stellen keine Finanz- oder Anlageberatung dar

Verwandte Artikel

tradingkey.logo
Intraday-Daten werden von Refinitiv bereitgestellt und unterliegen den Nutzungsbedingungen. Historische und aktuelle End-of-Day-Daten stammen ebenfalls von Refinitiv. Alle Kursangaben entsprechen der lokalen Börsenzeit. Echtzeit-Kursdaten zu US-Aktien beziehen sich ausschließlich auf über Nasdaq gemeldete Transaktionen. Intraday-Daten sind mindestens 15 Minuten oder gemäß den Vorgaben der jeweiligen Börse verzögert.
* Referenzen, Analysen und Handelsstrategien werden vom Drittanbieter Trading Central bereitgestellt, und der Standpunkt basiert auf der unabhängigen Bewertung und Beurteilung des Analysten, ohne die Anlageziele und die finanzielle Situation der Investoren zu berücksichtigen.
Risikohinweis: Unsere Website und mobile App bieten lediglich allgemeine Informationen zu bestimmten Anlageprodukten. Finsights stellt keine Finanzberatung oder Empfehlung für ein Anlageprodukt bereit, und die Bereitstellung solcher Informationen darf nicht als Finanzberatung durch Finsights ausgelegt werden.
Anlageprodukte unterliegen erheblichen Anlagerisiken, einschließlich des möglichen Verlusts des investierten Kapitals und sind möglicherweise nicht für jeden geeignet. Die vergangene Wertentwicklung von Anlageprodukten ist nicht unbedingt ein Hinweis auf deren zukünftige Wertentwicklung.
Finsights kann Drittanbietern oder Partnern erlauben, Werbung auf unserer Website oder in unserer mobilen App oder in Teilen davon zu platzieren oder bereitzustellen. Finsights kann für diese Anzeigenvergütung erhalten, basierend auf Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen.
© Urheberrecht: FINSIGHTS MEDIA PTE. LTD. Alle Rechte vorbehalten.
KeyAI