Washington, 25. Aug (Reuters) - Der Findungsprozess für einen Nachfolger des US-Notenbankchefs Jerome Powell zieht sich voraussichtlich noch Monate hin. Dies sagte der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, am Montag in einem Interview mit CNBC: Er gehe davon aus, dass es noch einige Monate dauern werde, bis US-Präsident Donald Trump entscheide, wer der nächste Vorsitzende der Fed sein werde. Hassett, der selbst als ein möglicher Nachfolger Powells gehandelt wird, verwies dabei auf die laufenden Gespräche von US-Finanzminister Scott Bessent mit potenziellen Kandidaten. Bessent rechnet bis Ende des Jahres mit Klarheit. Powells Amtszeit läuft noch bis Mai 2026.
Trump kritisiert Powell seit Monaten öffentlich dafür, dass die Notenbank die Zinsen nicht kräftig senkt und nannte den Fed-Chef unter anderem einen "Totalversager". Aktuell liegt der Leitzins bei 4,25 bis 4,50 Prozent.
Powell öffnete in einer an den Finanzmärkten weltweit viel beachteten Rede auf dem US-Notenbank-Forum in Jackson Hole allerdings die Tür für eine Senkung im September ein Stück weit. "Indem er einen Großteil seiner Rede auf strukturelle Veränderungen der Wirtschaft konzentrierte, entkräftete Fed-Chef Powell auch politische Angriffe auf die Unabhängigkeit der Fed", so die Einschätzung von Peter Graf, Chief Investment Officer bei Nikko Asset Management Americas. Powell habe damit die Bedeutung eines durchdachten, langfristigen Ansatzes für die Geldpolitik verdeutlicht.