Laut einem Bericht des US-Arbeitsministeriums (DOL), der am Donnerstag veröffentlicht wurde, stieg die Zahl der US-Bürger, die neue Anträge auf Arbeitslosenversicherung stellten, für die Woche zum 16. August auf 235K. Der letzte Wert übertraf die ursprünglichen Schätzungen (225K) und lag über den unveränderten 224K der Vorwoche.
Zusätzlich erhöhte sich der 4-Wochen-Durchschnitt um 4,5K und liegt nun bei 226,25K, verglichen mit dem unveränderten Durchschnitt der Vorwoche.
Der Bericht wies eine saisonbereinigte versicherte Arbeitslosenquote von 1,3% aus, wobei die fortlaufenden Anträge auf Arbeitslosenhilfe um 30K auf 1,972M für die Woche zum 9. August stiegen.
Der Greenback hält den Kaufdruck nach der Veröffentlichung aufrecht, was den US-Dollar-Index (DXY) dazu motiviert, sich im niedrigen Bereich von 98,00 zu bewegen und gleichzeitig den Rückgang vom Mittwoch umzukehren.
Der Arbeitsmarkt gilt als entscheidender Indikator für die wirtschaftliche Stabilität eines Landes und beeinflusst maßgeblich den Wert einer Währung. Hohe Beschäftigung und geringe Arbeitslosigkeit tragen zu einer starken Binnennachfrage bei und stützen das Wirtschaftswachstum, was wiederum die Landeswährung stärkt. Ein besonders angespannter Arbeitsmarkt – also ein Mangel an Arbeitskräften – kann zudem inflationsfördernd wirken, da steigende Löhne bei knappen Arbeitskräften oft die Folge sind, was die Geldpolitik beeinflusst.
Das Lohnwachstum in einer Volkswirtschaft ist ein entscheidender Indikator für die Geldpolitik. Steigende Löhne bedeuten mehr Konsumausgaben, was in der Regel die Preise antreibt. Im Gegensatz zu volatilen Preistreibern wie Energie gilt das Lohnwachstum als stabiler Inflationsfaktor, da Gehaltserhöhungen schwer zurückgenommen werden können. Zentralbanken achten daher stark auf Lohnwachstumsdaten bei der Festlegung ihrer geldpolitischen Maßnahmen.
Das Gewicht, das Zentralbanken den Arbeitsmarktbedingungen beimessen, variiert je nach ihren Zielen. Einige Institutionen haben explizit erweiterte Mandate, die über die reine Inflationskontrolle hinausgehen und den Arbeitsmarkt betreffen. So verfolgt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) das doppelte Ziel, sowohl maximale Beschäftigung als auch stabile Preise zu fördern. Im Gegensatz dazu konzentriert sich die Europäische Zentralbank (EZB) ausschließlich darauf, die Inflation im Zaum zu halten. Dennoch spielen die Entwicklungen am Arbeitsmarkt für alle Notenbanken eine zentrale Rolle, da sie ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Gesamtlage sind und in enger Verbindung mit der Inflationsentwicklung stehen.