09. Aug (Reuters) - Fed-Direktorin Michelle Bowman hat sich angesichts der jüngsten schwachen Arbeitsmarktdaten für drei Zinssenkungen in diesem Jahr ausgesprochen. Die Daten unterstrichen ihre Sorge über die Anfälligkeit des Arbeitsmarktes, sagte Bowman am Samstag laut Manuskript einer Rede vor der Kansas Bankers Association. Eine schrittweise Lockerung der Geldpolitik sei nun nötig, um eine größere Korrektur zu vermeiden, sollte sich der Arbeitsmarkt weiter verschlechtern. "Meine Zusammenfassung wirtschaftlicher Projektionen beinhaltet drei Zinssenkungen für dieses Jahr, was mit meiner Prognose seit vergangenem Dezember übereinstimmt, und die jüngsten Arbeitsmarktdaten bestärken meine Ansicht", erklärte sie.
Der am Freitag veröffentlichte Arbeitsmarktbericht zeigte einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 4,2 Prozent und ein auf durchschnittlich 35.000 pro Monat gebremstes Stellenwachstum. Bowman und ihr Kollege Christopher Waller hatten im Juli als einzige Fed-Direktoriumsmitglieder für eine Zinssenkung gestimmt. Die meisten Notenbanker zeigten sich bislang zurückhaltender und verwiesen auf Inflationsrisiken aufgrund der von Präsident Donald Trump verhängten Zölle. Der geldpolitische Schlüsselsatz liegt derzeit im Bereich von 4,25 bis 4,50 Prozent. Trump setzt Fed-Chef Jerome Powell seit Monaten unter Druck, die Zinsen kräftig zu senken, und hat über dessen vorzeitige Ablösung spekuliert. Powells Amtszeit endet im Mai 2026. Die US-Notenbank ist formell unabhängig.