tradingkey.logo

DIHK-Umfrage: Unternehmen erwarten nach Zolldeal neue Belastungen im US-Handel

ReutersAug 6, 2025 4:00 AM
  • 58 Prozent rechnen mit weiteren Belastungen
  • "Höhere Zölle, mehr Bürokratie, sinkende Wettbewerbsfähigkeit"
  • 84 Prozent wollen höhere Kosten an US-Kunden weiterreichen

- Nach der vorläufigen Einigung zwischen der EU und den USA im Zollstreit erwartet eine Mehrheit der deutschen Unternehmen neue Belastungen im transatlantischen Handel. 58 Prozent befürchten weitere Beeinträchtigungen, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Blitzumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter rund 3500 Betrieben hervorgeht. Bei Unternehmen mit direktem US-Geschäft geben dies sogar drei Viertel (74 Prozent) an. Eine wirtschaftliche Entlastung durch die Zolleinigung erwartet so gut wie niemand: Nur fünf Prozent rechnen mit positiven Effekten.

"Statt Erleichterung melden uns viele deutsche Unternehmen vor allem eins: zusätzliche Sorgen", fasste DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov die Ergebnisse der bundesweiten Umfrage zusammen. Die Einigung möge politisch wohl notwendig gewesen sein. "Für viele Unternehmen in Deutschland ist sie dennoch eine bittere Pille. Sie bringt zusätzliche Belastungen statt Entlastungen: höhere Zölle, mehr Bürokratie sowie sinkende Wettbewerbsfähigkeit. Besonders problematisch sei, dass noch nicht einmal sicher sei, ob dieser Kompromiss auch halte. "Nichts ist garantiert", sagte Melnikov. "Gerade deshalb muss die EU-Kommission in den weiteren Gesprächen dringend auf echte wirtschaftliche Verbesserungen drängen."

Fast drei Viertel aller befragten Unternehmen (72 Prozent) spüren bereits jetzt negative Auswirkungen der bisherigen US-Handelspolitik – viele davon deutlich. Für Betriebe mit direktem US-Geschäft ist die Lage besonders bitter: Neun von zehn Betrieben sehen bereits negative Effekte. Die größte Belastung für diese Betriebe ist demnach die anhaltende handelspolitische Unsicherheit, insbesondere die Sorge vor weiteren Zollmaßnahmen. 80 Prozent der Befragten geben dies als zentrales Problem an. Fast ebenso viele (72 Prozent) sehen im US-Basiszollsatz von aktuell zehn Prozent und der bevorstehenden Anhebung ab 7. August auf 15 Prozent eine spürbare Belastung ihrer Geschäfte. Diesen Zollsatz hatte US-Präsident Donald Trump mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ausgehandelt.

Die handelspolitischen Unsicherheiten hinterlassen auch in der globalen Marktstrategie deutscher Unternehmen deutliche Spuren. 54 Prozent der Firmen mit direktem US-Geschäft geben an, weniger mit den USA handeln zu wollen. 26 Prozent reduzieren ihre US-Investitionen oder legen sie auf Eis.

Die höheren Zollkosten im US-Geschäft treffen nicht nur die Unternehmen in Deutschland. Von den Betrieben, die von einem veränderten Umgang mit Zollkosten berichten, geben 84 Prozent an, zumindest einen Teil der Mehrkosten an ihre Kunden in den USA weiterzugeben. Damit heizten die Zölle die US-Inflation an. "Die US-Zollpolitik kennt keine Gewinner: Sie schadet Unternehmen und Verbrauchern auf beiden Seiten des Atlantiks", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführerin Melnikov.

Haftungsausschluss: Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich Bildungs- und Informationszwecken und stellen keine Finanz- oder Anlageberatung dar

Verwandte Artikel

tradingkey.logo
tradingkey.logo
Intraday-Daten werden von Refinitiv bereitgestellt und unterliegen den Nutzungsbedingungen. Historische und aktuelle End-of-Day-Daten stammen ebenfalls von Refinitiv. Alle Kursangaben entsprechen der lokalen Börsenzeit. Echtzeit-Kursdaten zu US-Aktien beziehen sich ausschließlich auf über Nasdaq gemeldete Transaktionen. Intraday-Daten sind mindestens 15 Minuten oder gemäß den Vorgaben der jeweiligen Börse verzögert.
* Referenzen, Analysen und Handelsstrategien werden vom Drittanbieter Trading Central bereitgestellt, und der Standpunkt basiert auf der unabhängigen Bewertung und Beurteilung des Analysten, ohne die Anlageziele und die finanzielle Situation der Investoren zu berücksichtigen.
Risikohinweis: Unsere Website und mobile App bieten lediglich allgemeine Informationen zu bestimmten Anlageprodukten. Finsights stellt keine Finanzberatung oder Empfehlung für ein Anlageprodukt bereit, und die Bereitstellung solcher Informationen darf nicht als Finanzberatung durch Finsights ausgelegt werden.
Anlageprodukte unterliegen erheblichen Anlagerisiken, einschließlich des möglichen Verlusts des investierten Kapitals und sind möglicherweise nicht für jeden geeignet. Die vergangene Wertentwicklung von Anlageprodukten ist nicht unbedingt ein Hinweis auf deren zukünftige Wertentwicklung.
Finsights kann Drittanbietern oder Partnern erlauben, Werbung auf unserer Website oder in unserer mobilen App oder in Teilen davon zu platzieren oder bereitzustellen. Finsights kann für diese Anzeigenvergütung erhalten, basierend auf Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen.
© Urheberrecht: FINSIGHTS MEDIA PTE. LTD. Alle Rechte vorbehalten.
KeyAI