16. Jul (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den internationalen Handel im Zusammenhang mit der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump:
18.13 Uhr - Kanada will die heimische Stahlindustrie vor Importen schützen, die wegen der US-Zölle auf Stahl und Aluminium in andere Länder umgeleitet werden. Ministerpräsident Mark Carney kündigt deswegen Zölle auf Stahl-Importe der Länder an, mit denen Kanada ein Freihandelsabkommen abgeschlossen hat. Diese Zölle unterliegen künftig einer Quote. Ausgenommen von dieser Regelung sind allerdings die USA. US-Präsident Donald Trump hat die Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium von 25 auf 50 Prozent erhöht. Kanada als wichtigster Stahllieferant der USA ist von diesen Zöllen erheblich betroffen.
Carney wird außerdem noch in diesem Monat zusätzliche Zölle von 25 Prozent auf Stahlimporte erheben, die in China gegossenen Stahl enthalten. Der Regierungschef erklärt, einheimische Stahlunternehmen würden bei der Vergabe öffentlicher Aufträge bevorzugt werden. Er stellt zudem einen Fonds in Höhe von einer Milliarde kanadischer Dollar vor, mit dem Stahlunternehmen unterstützt werden sollen. "Diese Maßnahmen werden sicherstellen, dass kanadische Stahlproduzenten wettbewerbsfähiger sind, indem sie vor Handelsumlenkungen geschützt werden, die aus einem sich schnell verändernden globalen Umfeld für Stahl resultieren."
14.15 Uhr - "Trumps Zölle kennen nur Verlierer", sagt Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) auf Schloss Genshagen in Brandenburg. Der Konflikt müsse beendet werden, wofür ernsthafte Gespräche nötig seien. Deutschland und die EU wolle einen fairen Deal. Wenn dies nicht möglich sei, brauche es entschlossene Gegenmaßnahmen. "Unsere Hand bleibt ausgestreckt, aber wir werden nicht alles mitmachen."
07.43 Uhr - Die von US-Präsident Donald Trump verkündete Zoll-Einigung mit Indonesien ist nach Angaben der Regierung in Jakarta nur unter größten Anstrengungen zustande gekommen. Sie sei Ergebnis "außerordentlichen Ringens" bei den Verhandlungen gewesen, erklärt ein Sprecher des indonesischen Präsidenten Prabowo Subianto. Dadurch habe der ursprünglich angedrohte Zollsatz von 32 Prozent abgewendet und auf 19 Prozent reduziert werden können. Zusätzlich zu den Gesprächen der Verhandlungsteams habe es auch ein Telefonat von Präsident Prabowo mit Trump gegeben. Der US-Präsident hatte am Dienstag die Zölle von 19 Prozent auf indonesische Ausfuhren in die USA angekündigt und erklärt, der asiatische Staat selbst werde aber keine Abgaben auf US-Importe erheben. Trump stellte einige weitere Abkommen dieser Art in Aussicht.
02.32 Uhr - Die Chefin der Notenbank von Dallas rechnet erst im Herbst mit Klarheit über die Auswirkungen von Zöllen auf die Inflation. "Wir werden die Daten im Laufe des Sommers und bis in den Herbst hinein beobachten, bevor wir wirklich einschätzen können, wie sie sich auf das allgemeine Preisniveau auswirken", sagt Lorie Logan bei einer Veranstaltung des World Affairs Council of San Antonio. Viele Unternehmen warteten ab, wie hoch die Zölle letztlich ausfielen, bevor sie die zusätzlichen Kosten an die Verbraucher weitergäben.
02.06 Uhr - Die USA leiten eine Untersuchung gegen Brasilien wegen "unfairer" Handelspraktiken ein. Geprüft wird, ob Brasiliens Vorgehen, etwa im Digitalhandel und bei Vorzugszöllen, "unangemessen oder diskriminierend" ist und den US-Handel "belastet oder einschränkt", teilt das Büro des US-Handelsbeauftragten mit. US-Präsident Donald Trump hatte die Untersuchung bereits angekündigt.
01.10 Uhr - Ein Handelsabkommen zwischen den USA und Vietnam steht US-Präsident Donald Trump zufolge kurz vor dem Abschluss. Er könne Details des Abkommens veröffentlichen, halte dies jedoch nicht für notwendig, sagt Trump vor Reportern. Die vorläufige Vereinbarung sieht vor, die geplanten US-Zölle auf Importe aus Vietnam von 46 auf 20 Prozent zu senken.