tradingkey.logo

Bundesbank: Deutschland verliert wegen Wettbewerbsschwäche Exportmarktanteile

ReutersJul 14, 2025 10:00 AM
  • Bundesbank: Schlechtere Wettbewerbsfähigkeit bremst Exporteure
  • Regierung sollte die Angebotsbedingungen verbessern

- Die deutschen Exporteure haben laut Bundesbank wegen schwächelnder Position im internationalen Konkurrenzkampf erheblich Anteile auf dem Weltmarkt eingebüßt. "Mehr als drei Viertel der Exportmarktverluste zwischen 2021 und 2023 gingen darauf zurück, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Exporteure verschlechterte", heißt es in einem am Montag vorab veröffentlichten Artikel aus dem Monatsbericht der Bundesbank: "Die Verschlechterung war sektoral breit gefächert und im internationalen Vergleich hoch." Dies deute auf grundlegende Strukturprobleme der Wirtschaft hin, die viele Unternehmen bremsten. Der Maschinenbau, die Elektroindustrie und energieintensive Bereiche wie die Chemiebranche seien am meisten betroffen. Auch steigende Energiepreise und Störungen bei den Lieferketten hätten belastet.

"Die deutschen Exportmarktanteile sanken seit 2017 und entwickelten sich im internationalen Vergleich seit 2021 besonders schwach", schreiben die Fachleute der Bundesbank. Nach der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise waren die Marktanteile demnach bis 2016 praktisch stabil geblieben und hatten sich damit vergleichsweise günstig entwickelt.

MEHR KONKURRENZ DURCH CHINA

Für Gegenwind sorgte auch, dass China auf dem Weltmarkt ein immer größerer Konkurrent für deutsche Firmen wurde. Dies spürte vor allem - aber nicht nur - die Autoindustrie. So verlor die Exportwirtschaft seit 2019 bei den wichtigsten Handelspartnern tendenziell dort mehr Marktanteile, wo China welche aufbaute.

Zuletzt dämpfte vor allem die schwache globale Kraftfahrzeug-Nachfrage über produktspezifische Nachfrageeffekte die Entwicklung der deutschen Exportmarktanteile. Damit trug die deutsche Autobranche aufgrund ihres hohen Gewichts im heimischen Warensortiment und der geringen weltweiten Nachfrage zu den Marktanteilsverlusten bei.

BUNDESBANK FÜR MEHR INVESTITIONSANREIZE UND REFORMEN

Da sich die Wettbewerbsfähigkeit breit verschlechterte, sieht die Bundesbank Bedarf, die Angebotsbedingungen in Deutschland zu verbessern. "Insbesondere ist ein verlässlicher, beschäftigungs- und investitionsfreundlicher Rahmen zu schaffen." Dazu sollten etwa die Arbeitsanreize gestärkt, Hürden bei der Fachkräftezuwanderung sowie unnötige Bürokratielasten abgebaut werden. Zudem plädierte die Notenbank für mehr steuerliche Anreize für private Investitionen und bessere Bedingungen für Start-ups sowie Forschung und Entwicklung. Auch Reformen der Sozialversicherungssysteme seien wichtig, um Kosten- und Abgabenanstiege zu begrenzen.

"Mit Blick auf die Energiekosten sollte die Energiewende vorangebracht und dabei effizient ausgestaltet werden." Darüber hinaus sollte es Unternehmen etwa durch neue Freihandelsabkommen erleichtert werden, ihre Lieferantennetzwerke breiter aufzustellen und dadurch krisenfester zu machen. "Die Vorhaben der Bundesregierung zielen zum Teil in diese Richtung." Insbesondere mit Blick auf die demografischen Herausforderungen bestehe weiterer Reformbedarf.

Haftungsausschluss: Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich Bildungs- und Informationszwecken und stellen keine Finanz- oder Anlageberatung dar

Verwandte Artikel

tradingkey.logo
tradingkey.logo
Intraday-Daten werden von Refinitiv bereitgestellt und unterliegen den Nutzungsbedingungen. Historische und aktuelle End-of-Day-Daten stammen ebenfalls von Refinitiv. Alle Kursangaben entsprechen der lokalen Börsenzeit. Echtzeit-Kursdaten zu US-Aktien beziehen sich ausschließlich auf über Nasdaq gemeldete Transaktionen. Intraday-Daten sind mindestens 15 Minuten oder gemäß den Vorgaben der jeweiligen Börse verzögert.
* Referenzen, Analysen und Handelsstrategien werden vom Drittanbieter Trading Central bereitgestellt, und der Standpunkt basiert auf der unabhängigen Bewertung und Beurteilung des Analysten, ohne die Anlageziele und die finanzielle Situation der Investoren zu berücksichtigen.
Risikohinweis: Unsere Website und mobile App bieten lediglich allgemeine Informationen zu bestimmten Anlageprodukten. Finsights stellt keine Finanzberatung oder Empfehlung für ein Anlageprodukt bereit, und die Bereitstellung solcher Informationen darf nicht als Finanzberatung durch Finsights ausgelegt werden.
Anlageprodukte unterliegen erheblichen Anlagerisiken, einschließlich des möglichen Verlusts des investierten Kapitals und sind möglicherweise nicht für jeden geeignet. Die vergangene Wertentwicklung von Anlageprodukten ist nicht unbedingt ein Hinweis auf deren zukünftige Wertentwicklung.
Finsights kann Drittanbietern oder Partnern erlauben, Werbung auf unserer Website oder in unserer mobilen App oder in Teilen davon zu platzieren oder bereitzustellen. Finsights kann für diese Anzeigenvergütung erhalten, basierend auf Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen.
© Urheberrecht: FINSIGHTS MEDIA PTE. LTD. Alle Rechte vorbehalten.
KeyAI