Washington, 05. Jun (Reuters) - Das US-Handelsbilanzdefizit hat im April und damit nach den Zollankündigungen von Präsident Donald Trump spürbar nachgelassen. Die Lücke zwischen Im- und Exporten sank auf 61,6 Milliarden Dollar, wie das Handelsministerium am Donnerstag mitteilte. Dies war ein massiver Rückgang gegenüber dem Vormonat, als noch ein Defizit von 138,3 Milliarden Dollar verzeichnet wurde. Der Fehlbetrag lag auch deutlich niedriger als von Ökonomen mit 70 Milliarden Dollar erwartet. Die Importe sanken im April um gut 16 Prozent auf 351 Milliarden Dollar, während die Exporte um drei Prozent auf 289,4 Milliarden Dollar stiegen.
Im Warenhandel ergab sich ein Defizit von 87,4 Milliarden Dollar, während die USA bei Dienstleistungen einen Handelsüberschuss von knapp 26 Milliarden Dollar erzielten. Viele Unternehmen hatten sich vor den erwarteten drastischen Zollerhöhungen durch Präsident Trump noch mit Waren eingedeckt und so versucht, Preiserhöhungen zu umgehen.
Trump hatte den 2. April zum "Tag der Befreiung" erklärt und zahlreichen Ländern pauschale Zölle von 20 Prozent aufgebrummt. Diese wurden kurz danach zwar für 90 Tage auf Eis gelegt. Dennoch bleiben in vielen Fällen Basiszölle in Kraft.