Washington, 01. Mai (Reuters) - Aus der US-Wirtschaft kommen nach dem schwachen ersten Quartal auch zu Frühjahrsbeginn Signale für eine Konjunkturabkühlung. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie fiel im April um 0,3 Punkte auf 48,7 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) am Donnerstag zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. Das Barometer entfernte sich damit weiter von der Marke von 50, ab der es ein Wachstum anzeigt. Das Verarbeitende Gewerbe macht gut zehn Prozent der US-Wirtschaftsleistung aus.
Gestiegen ist zudem die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. In der zurückliegenden Woche beantragten 241.000 Amerikaner staatliche Stütze, wie das Arbeitsministerium bekanntgab. Das waren 18.000 mehr als in der Woche davor. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit 224.000 Erstanträgen gerechnet.
Außerdem sanken die Bauausgaben im März überraschend. Sie schrumpften um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Handelsministerium mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem leichten Plus von 0,2 Prozent gerechnet.
Der Handelskonflikt mit hohen Importzöllen schlägt sich mittlerweile auf die gesamte US-Konjunktur nieder. So schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal überraschend mit einer Jahresrate von 0,3 Prozent, wie das Handelsministerium am Mittwoch bekanntgab. Im Schlussquartal 2024 hatte es noch ein Wachstum von 2,4 Prozent gegeben. US-Präsident Donald Trump ist seit dem 20. Januar im Amt und sorgt seither beinahe täglich mit seiner Zollpolitik für Schlagzeilen. Finanzminister Scott Bessent machte für das Minus vorgezogene Importe verantwortlich. Der private Konsum sei nach wie vor robust, sagte er dem Sender Fox Business.