Peking, 01. Mai (Reuters) - Die USA haben chinesischen Medienberichten zufolge Gespräche über den Handelsstreit zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften angeboten. "Die USA haben sich proaktiv über mehrere Kanäle an China gewandt - in der Hoffnung, Gespräche über die Zolltarife zu führen", hieß es am Donnerstag auf einem mit dem staatlichen Fernsehsender CCTV verbundenen Nutzerkonto beim Kurznachrichtendienst Weibo. Dabei wurde sich auf anonyme Insider bezogen.
Noch am Mittwoch hatte das Außenministerium in Peking Gespräche zwischen beiden Seiten verneint. "Soweit ich weiß, gab es keine Konsultationen oder Verhandlungen zwischen China und den USA über Zölle", sagte Sprecher Guo Jiakun. US-Präsident Donald Trump hatte in einem am vergangenen Freitag veröffentlichten Interview mit US-Medien behauptet, seine Regierung führe Gespräche mit China, um ein Zollabkommen zu erreichen. Der chinesische Präsident Xi Jinping habe ihn angerufen. Das wiederum wurde von der Regierung in Peking bestritten. Trump wurde beschuldigt, "die Öffentlichkeit in die Irre zu führen".
Der Social-Media-Account Yuyuan Tantian, der nun über Gesprächsversuche berichtete, gehört allerdings nicht zu den maßgeblichen staatlichen Medien Chinas. Die "Global Times", die sich im Besitz der Zeitung der regierenden Kommunistischen Partei befindet, hat in den vergangenen Jahren oft als erste über Chinas nächste Schritte bei Handelsstreitigkeiten berichtet. Trump hatte am Mittwoch bekräftigt, dass es eine "sehr gute Chance" für ein Handelsabkommen mit China gebe.
Der Republikaner hatte Strafzölle von bis zu 145 Prozent auf Importe aus China verhängt. Die Volksrepublik reagierte ihrerseits mit hohen Zöllen auf amerikanische Waren. Beiden Ländern macht der Handelskonflikt zu schaffen. So schrumpft die US-Wirtschaft im ersten Quartal überraschend mit einer Jahresrate von 0,3 Prozent. Im Schlussquartal 2024 hatte es noch einen Anstieg von 2,4 Prozent gegeben.