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Ökonomen: Chinas Wachstum schon vor Trumps Zollkeule verlangsamt

ReutersApr 11, 2025 9:12 AM

- Die chinesische Wirtschaft hat wohl schon vor den drastischen Zollerhöhungen durch US-Präsident Donald Trump an Schwung verloren. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im ersten Quartal nur noch um 5,1 Prozent zum Vorjahreszeitraum gewachsen sein, sagen die von der Nachrichtenagentur Reuters befragten 57 Ökonomen im Schnitt voraus. Ende 2024 sprang noch ein Plus von 5,4 Prozent heraus. Für das laufende zweite Quartal soll es nur noch zu 4,5 Prozent reichen, ebenso für 2025 insgesamt. Die Regierung hat für das laufende Jahr erneut ein Wachstumsziel von rund fünf Prozent ausgegeben. Das Statistikamt will die Daten für das erste Quartal am 16. April veröffentlichen.

Der Handelskonflikt mit den USA hat sich im April verschärft. Trump kündigte zwar eine 90-tägige Zollpause für Dutzende von Ländern an, erhöhte aber die Zölle auf chinesische Importe auf 145 Prozent. Die Volksrepublik wiederum hat seine Zölle auf US-Waren auf 125 Prozent angehoben. Der Schlagabtausch zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt und den derzeit auf Eis gelegten höheren US-Einfuhrzöllen auch für andere Länder hat ein globales Börsenbeben ausgelöst.

"Wir halten es jetzt für wahrscheinlicher, dass die inländischen Konjunkturmaßnahmen vorgezogen werden", schrieben die Analysten der Citibank mit Blick auf China. Sie gehen davon aus, dass Peking zusätzliche Mittel in Höhe von 1,5 Billionen Yuan (180 Milliarden Euro) um die Jahresmitte bereitstellt.

Die Wirtschaft steht ohnehin unter Druck, da die Immobilienkrise viele Chinesen zumindest auf dem Papier ärmer gemacht hat. Zudem steigt die Arbeitslosigkeit. China kämpft auch gegen eine drohende Deflation. Die Verbraucherpreise sanken im März den zweiten Monat in Folge - wenn auch nur noch um 0,1 Prozent zum Vorjahresmonat. Der eskalierende Handelskrieg mit den USA könnte aber für noch mehr unverkaufte Exportwaren sorgen, der die Inlandspreise noch weiter nach unten drücken könnte. Als Deflation wird ein längerer Preisverfall auf breiter Front bezeichnet. Er hat verheerende Folgen für die Wirtschaft, wenn Unternehmen dadurch weniger Geld einnehmen, Investitionen kürzen und Stellen abbauen.

Ökonomen erwarten, dass die Zentralbank mit Zinssenkungen gegensteuert. Von Reuters befragte Analysten sagen voraus, dass sie den Leitzins für einjährige Kredite im zweiten Quartal um 0,15 Prozentpunkte senken wird.

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