
New York, 14. Dez (Reuters) - Nach der Schießerei an der US-Elite-Universität Brown mit zwei Toten und acht Schwerverletzten fahndet die Polizei nach einem männlichen Verdächtigen. Der Täter sei nach den Schüssen in dem Gebäude der Ingenieurwissenschaften Barus & Holley geflohen, teilten die Behörden in Providence im US-Bundesstaat Rhode Island am Samstag mit. In dem Gebäude fanden zu diesem Zeitpunkt Prüfungen statt. Stunden nach der Tat waren die Straßen rund um den Campus noch immer abgeriegelt, während die Fahndung andauerte.
Die Polizei suche nach einem Mann in schwarzer Kleidung und werte Aufnahmen von Überwachungskameras aus der Umgebung aus, um eine bessere Beschreibung zu erhalten, hieß es auf einer Pressekonferenz. "Wir sind anderthalb Wochen von Weihnachten entfernt. Und zwei Menschen sind heute gestorben und weitere acht liegen im Krankenhaus", sagte Bürgermeister Brett Smiley. "Beten Sie also bitte für diese Familien." Angaben zur Identität der Opfer, etwa ob es sich um Studenten handelte, könnten noch nicht gemacht werden, fügte Smiley hinzu.
Der Student Chiang-Heng Chien berichtete dem lokalen Fernsehsender WJAR, er habe mit drei anderen Studenten in einem Labor gearbeitet, als er die Warnung vor einem Schützen erhalten habe. Sie hätten dann etwa zwei Stunden lang unter Schreibtischen gewartet. Die Fahndung wurde Medienberichten zufolge dadurch erschwert, dass die Innenstadt von Providence wegen Weihnachtseinkäufen und Konzerten überfüllt war. Bundesbehörden und die Polizei aus umliegenden Städten unterstützten die Suche.
US-Präsident Donald Trump sagte vor Reportern im Weißen Haus, er sei über die Lage unterrichtet worden, die er als "schrecklich" bezeichnete. "Alles, was wir im Moment tun können, ist, für die Opfer und für die Schwerverletzten zu beten", sagte er. Massenschießereien sind in den USA häufiger als in vielen anderen Ländern. Die Vereinigten Staaten verfügen über einige der freizügigsten Waffengesetze der entwickelten Welt. Das "Gun Violence Archive", das Massenschießereien als jeden Vorfall definiert, bei dem vier oder mehr Menschen angeschossen werden, hat in diesem Jahr in den USA 389 solcher Taten gezählt.