
11. Dez (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
11.35 Uhr - Russland wirft Polen nach der Festnahme eines russischen Archäologen "juristische Willkür" vor. "Wir werden selbstverständlich über diplomatische Kanäle das Recht einfordern, die Interessen unseres Bürgers zu schützen", erklärt der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Die Festnahme in Warschau war auf Ersuchen der Ukraine erfolgt, wie das russische Außenministerium mitteilt. Die Ukraine wirft dem Mitarbeiter des Museums Eremitage in St. Petersburg vor, bei Ausgrabungen auf der von Russland 2014 annektierten Halbinsel Krim Kulturerbe zerstört zu haben, was die Regierung in Moskau zurückweist.
11.00 Uhr - Bundeskanzler Friedrich Merz ist nach eigener Darstellung davon überzeugt, dass US-Präsident Donald Trump einen Frieden in der Ukraine nur mit den Europäern zusammen erreichen will. Das Telefonat, das er und die europäischen Verbündeten am Mittwoch mit Trump geführt hätten, sei konstruktiv gewesen, sagt Merz bei einer Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Berlin. Er habe den Eindruck, dass Trump den Weg mit den Europäern gehen wolle. Es werde über das Wochenende weitere Gespräche und Anfang der kommenden Woche womöglich ein Treffen geben, sagt Merz.
10.45 Uhr - Bundeskanzler Friedrich Merz hat mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine die Einheit Europas beschworen. Ein einiges und starkes Europa müsse daran arbeiten, einen möglichen Frieden in der Ukraine herzustellen, sagt Merz bei einer Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Berlin. "Wir werden es mit aller Kraft behaupten", betont Merz. Europa werde sich "von nichts und niemandem spalten lassen".
10.10 Uhr - Der kürzlich erfolgte Besuch des US-Gesandten Steve Witkoff in Moskau hat nach Angaben von Russlands Außenminister Sergej Lawrow dazu beigetragen, Missverständnisse zwischen den Regierungen in Moskau und Washington auszuräumen. Witkoff und der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, hatten sich Anfang Dezember für fünf Stunden mit Russlands Staatschef Wladimir Putin im Kreml getroffen. Danach hatte das russische Präsidialamt erklärt, es sei beiden Seiten nicht gelungen, einen Kompromiss hinsichtlich eines möglichen Ukraine-Friedensabkommens zu erzielen.
09.52 Uhr - Die Ukraine hat Insiderangaben zufolge erstmals eine russische Ölplattform im Hunderte Kilometer entfernten Kaspischen Meer mit Drohnen angegriffen. Die Öl- und Gasförderung der Anlage sei eingestellt worden, erfährt die Nachrichtenagentur Reuters aus ukrainischen Geheimdienstkreisen. Dem Insider zufolge handelt es sich um die Ölplattform Filanowski, die dem russischen Ölkonzern LukoilLKOH.MM gehört. Es seien mindestens vier Treffer registriert worden. Von Lukoil ist zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
09.33 Uhr - Der russische Außenminister Sergej Lawrow pocht in den Gesprächen mit den USA über eine Beendigung des Ukrainekrieges auf Sicherheitsgarantien für sein Land. "Wir bestehen auf einer Reihe von Vereinbarungen für einen dauerhaften, nachhaltigen Frieden mit Sicherheitsgarantien für alle beteiligten Länder. Unsere Gespräche mit dem US-Präsidenten (Donald Trump) und seinem Team konzentrieren sich genau darauf, eine langfristige Lösung zu finden, um die eigentlichen Ursachen dieser Krise zu beseitigen", erklärt Lawrow. Moskau gehe davon aus, dass Trump es ernst meine mit seinen Bemühungen um eine Einigung, betont Lawrow zugleich.
06.56 Uhr - Der Ukraine-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump sieht einem Medienbericht zufolge die Wiederherstellung von russischen Energielieferungen nach Europa vor. Zudem seien US-Investitionen in strategische Bereiche Russlands wie Seltene Erden geplant, berichtet das "Wall Street Journal". Demnach sollen auch eingefrorene russische Vermögenswerte in Höhe von 200 Milliarden Dollar für Projekte in der Ukraine genutzt werden, darunter ein neues Rechenzentrum, das vom derzeit von russischen Streitkräften kontrollierten Kernkraftwerk Saporischschja mit Strom versorgt werden soll. Ein namentlich nicht genannter europäischer Vertreter habe die vorgeschlagenen Energiegeschäfte zwischen Russland und den USA mit einer wirtschaftlichen Version der Konferenz von Jalta von 1945 verglichen. Damals teilten die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs - die Sowjetunion, Großbritannien und die USA - ihre Einflussbereiche in Europa auf.