
Washington, 04. Dez (Reuters) - Die Trump-Regierung ordnet eine verstärkte Überprüfung von Bewerbern für H-1B-Visa für hochqualifizierte Arbeitskräfte an. Wer an Zensur der freien Meinungsäußerung beteiligt war, soll abgelehnt werden, wie aus einem Schreiben des US-Außenministeriums hervorgeht, das der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch vorlag. US-Konsularbeamte sollen Lebensläufe und LinkedIn-Profile von H-1B-Bewerbern daraufhin überprüfen, ob diese in Bereichen wie Fehlinformation, Desinformation, Inhaltsmoderation, Faktenprüfung oder Online-Sicherheit tätig waren. Die verschärfte Prüfung betrifft vor allem den Technologiesektor, aus dem viele Unternehmen Trump im Wahlkampf unterstützt hatten. Trump hatte bereits im September eine Erhöhung der Gebühr für H-1B-Visa-Anträge von 215 auf 100.000 Dollar angekündigt. Das Programm ist besonders für Technologiekonzerne von Bedeutung, die Fachkräfte vor allem aus Indien und China rekrutieren. Die Trump-Regierung macht die Meinungsfreiheit zu einem Schwerpunkt ihrer Außenpolitik und wirft europäischen Behörden - einschließlich Deutschland - vor, unter dem Deckmantel der Desinformationsbekämpfung konservative Stimmen und Kritik an der Einwanderung zu unterdrücken.