
Bangalore, 03. Dez (Reuters) - Anleiheinvestoren haben einer Zeitung zufolge bei der US-Regierung Bedenken gegen den früheren Trump-Berater Kevin Hassett als möglichen neuen Chef der US-Notenbank Fed geäußert. Das berichtete die "Financial Times" (FT) am Mittwoch unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen. Die Investoren befürchten demnach, dass Hassett zu willkürlichen Zinssenkungen drängen könnte, um den Wünschen von Präsident Donald Trump zu entsprechen, selbst wenn die Inflation weiter über dem Zwei-Prozent-Ziel der Fed liegt. Die Gespräche der FT mit Führungskräften großer Wall-Street-Banken und Vermögensverwaltern hätten im November stattgefunden.
Eine Stellungnahme des Weißen Hauses und des Finanzministeriums lag zunächst nicht vor. Trump selbst hatte die Spekulationen um Hassett am Dienstag angeheizt, als er bei einer Vorstellung seines Wirtschaftsberaters von der Anwesenheit eines "potenziellen Fed-Vorsitzenden" sprach. Hassett gilt als Vertreter einer deutlich lockereren Geldpolitik, was an den Aktienmärkten positiv aufgenommen wird. Er leitete in Trumps erster Amtszeit den Rat der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses. Trump hat angekündigt, seine Entscheidung über die Fed-Nachfolge Anfang kommenden Jahres bekanntzugeben. Am Sonntag hatte er erklärt, sich bereits entschieden zu haben.
Der amtierende Notenbankchef ist Jerome Powell, dessen Amtszeit im Mai 2026 endet. Trump hat Powell wiederholt scharf kritisiert. Die US-Notenbank ist zur politischen Unabhängigkeit verpflichtet und soll ihre Entscheidungen allein auf Grundlage der wirtschaftlichen Datenlage treffen. Der Fed-Vorsitzende wird vom Präsidenten nominiert und muss vom Senat bestätigt werden.