
02. Dez (Reuters) - Die USA haben den wegen Drogenhandels und Waffendelikten zu 45 Jahren Haft verurteilten honduranischen Ex-Präsidenten Juan Orlando Hernandez freigelassen. Die Justizbehörden setzten damit die von US-Präsident Donald Trump angeordnete Begnadigung um. "Nach fast vier Jahren des Schmerzes, des Wartens und der schwierigen Prüfungen ist mein Mann Juan Orlando Hernandez wieder ein freier Mann, dank der Begnadigung durch Präsident Donald Trump", teilte seine Ehefrau Ana Garcia am Dienstag in sozialen Medien mit.
Eine Jury in Manhattan hatte Hernandez im März 2024 schuldig gesprochen, Bestechungsgelder in Millionenhöhe angenommen zu haben. Damit habe er Kokainlieferungen von Drogenhändlern auf dem Weg in die USA geschützt, die er einst öffentlich zu bekämpfen vorgab. Trump forciert derzeit den Kampf gegen Drogenschmuggel aus Lateinamerika. Er hat deshalb starke Kräfte der US-Armee in der Karibik zusammenziehen lassen und vor allem Venezuela unter Druck gesetzt. Zu den Gründen für die Begnadigung hatte Trump lediglich erklärt: "Ich werde dem früheren Präsidenten Juan Orlando Hernandez eine vollständige und uneingeschränkte Begnadigung gewähren, der nach Meinung vieler Menschen, die ich sehr respektiere, sehr hart und unfair behandelt wurde."
Die Freilassung erfolgte wenige Tage nach der Präsidentschaftswahl in Honduras. Bei der Wahl hat Trump den Kandidaten der konservativen Nationalen Partei, Nasry Asfura, unterstützt. Die Auszählung der Stimmen bei der Wahl am Sonntag war am Dienstag noch nicht abgeschlossen. Asfura lag demnach praktisch gleichauf mit dem liberalen Kandidaten Salvador Nasralla. Asfuras Partei hatte unter Hernandez, der von 2014 bis 2022 regierte, eine enge Partnerschaft mit Washington gepflegt.