
New York, 02. Dez (Reuters) - Der Schweizer Lebensmittelkonzern NestléNESN.S prüft Insidern zufolge Optionen für seine Kaffeekette Blue Bottle - inklusive eines Verkaufs. Dafür arbeite Nestlé mit der Investmentbank Morgan StanleyMS.N zusammen, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Der Schritt sei Teil einer umfassenderen strategischen Überprüfung unter dem neuen Vorstandschef Philipp Navratil. Ziel sei es, das Portfolio zu straffen und sich aus dem Geschäft mit Einzelhandelsstandorten zurückzuziehen. Dies spiegele einen allgemeinen Branchentrend wider.
Nestlé hatte 2017 eine Mehrheitsbeteiligung an Blue Bottle Coffee erworben. Damals wurde die für ihren Filterkaffee bekannte Premium-Rösterei mit rund 700 Millionen Dollar bewertet. Ein Verkauf werde voraussichtlich mit einem Abschlag auf diese Bewertung erfolgen, sagten die Insider. Nestlé und Morgan Stanley lehnten eine Stellungnahme ab. Auch der US-Getränkekonzern Coca-ColaKO.N prüft einen Verkauf seiner Kaffeekette Costa Coffee.
Nestlé betreibt rund 100 Blue-Bottle-Filialen in den USA und Asien. Zudem verkauft der Konzern unter der Marke Blue Bottle auch Produkte wie Kaffeebohnen und Tassen. Einem der Insider zufolge könnte Nestlé auch nur die Cafés verkaufen, aber die Rechte an der Marke behalten, um die Produkte weiterhin vertreiben zu können. Im Juli hatte Nestlé bereits eine strategische Überprüfung bestimmter Vitaminmarken sowie seines Wassergeschäfts mit Marken wie Perrier und S.Pellegrino eingeleitet. Zu den größeren Kaffeegeschäften von Nestlé gehören Nescafé und Nespresso.