
02. Dez (Reuters) - Die paramilitärische RSF-Miliz hat nach eigenen Angaben die volle Kontrolle über Babanusa im Süden Sudans übernommen. Die Rapid Support Forces (RSF) erklärten am Montag, sie hätten den strategischen Verkehrsknotenpunkt im ölreichen Bundesstaat West-Kordofan eingenommen und dabei einen Angriff der sudanesischen Armee abgewehrt. Dies stelle eine klare Verletzung der humanitären Waffenruhe dar, teilte die Miliz mit. Eine Stellungnahme der Armee lag zunächst nicht vor.
Die Einnahme von Babanusa erfolgt trotz einer von RSF-Anführer Mohammed Hamdan Dagalo am 25. November ausgerufenen dreimonatigen humanitären Waffenruhe. Diese war nach internationalen Bemühungen zustande gekommen, an denen auch US-Präsident Donald Trump beteiligt war. Die USA, Saudi-Arabien, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten als sogenannte Quad-Gruppe einen Plan für eine dreimonatige Waffenruhe mit anschließenden Friedensgesprächen vorgeschlagen. Die RSF hatte dem Plan zwar zugestimmt, kurz darauf jedoch Drohnenangriffe auf Armeestellungen gestartet. Mit der Offensive in Babanusa setzt die Miliz ihren militärischen Vormarsch nach der Einnahme von al-Faschir im Oktober fort, womit sie ihre Kontrolle über Darfur gefestigt hatte. Der seit April 2023 andauernde Konflikt hat zu einer Hungersnot und dem Tod Zehntausender Zivilisten geführt.