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Appell von Nobelpreisträgern: Bei Ukraine-Gesprächen politische Gefangene nicht vergessen

ReutersDec 1, 2025 6:39 PM

- Mehrere Nobelpreisträger fordern die politischen Gefangenen bei den Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine nicht zu vergessen. In einem am Montag veröffentlichten offenen Brief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, US-Präsident Donald Trump, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie die Europäische Union verlangen der russische Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow und 15 weitere Preisträger, eine Freilassung oder einen Austausch von Gefangenen zum Teil einer möglichen Vereinbarung zu machen. Am Dienstag wird Trumps Gesandter Steve Witkoff zu Gesprächen mit Putin über Voraussetzungen für ein Ende der Kämpfe im Kreml erwartet.

In ihrem Appell äußerten die 16 Nobelpreisträger die Hoffnung, die Verhandlungen könnten den tödlichsten Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg beenden. "Wir sind zuversichtlich, dass, wenn die Herren Putin und Selenskyj guten Willen zeigen und gegenseitig zumindest einige Dutzend Gefangene begnadigen", heißt es in dem Schreiben. Der Brief verweist auf mehr als 1000 Menschen, die in Russland aus politischen Gründen inhaftiert sind. Eine Zahl für die Ukraine, wo Menschen wegen Verrats oder Kollaboration mit Moskau verurteilt wurden, wird nicht genannt. Zu den Unterzeichnern gehören die Friedensnobelpreisträger Jose Ramos-Horta und Maria Ressa sowie die Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch.

"Sehen Sie, es wird über Geld, Geschäfte, seltene Erden und Grenzen gesprochen, aber haben Sie jemals jemanden über Menschen reden hören?", sagte Muratow der Nachrichtenagentur Reuters. Der Zeitungsherausgeber, der trotz seiner Einstufung als "ausländischer Agent" weiter in Russland lebt und arbeitet, zeigte sich besorgt über das Schicksal Hunderter Menschen, die in Russland inhaftiert sind. "Ich weiß wirklich nicht, was in Putins Kopf vorgeht, verzeihen Sie mir. Ich weiß nur, dass Menschen in den Gefängnissen sterben und sie gerettet werden müssen."

Grundlage für die Inhaftierungen sind nach offiziellen Angaben Zensurgesetze, die nach der russischen Invasion der Ukraine 2022 erlassen wurden. Sie stellen die "Diskreditierung" der Armee oder die Verbreitung von wissentlich falschen Informationen unter Strafe. Trump hat die Freilassung politischer Gefangener in Russland bisher nicht öffentlich gefordert. Er hat sich jedoch verpflichtet, in Russland inhaftierte US-Bürger nach Hause zu holen.

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