
Washington, 27. Nov (Reuters) - Zwei Nationalgardisten sind am Mittwoch in der Nähe des Weißen Hauses durch Schüsse schwer verletzt worden. Die Tat werde als möglicher Terrorakt untersucht, teilten US-Behörden mit. Der 29-jährige Verdächtige sei festgenommen worden und habe ebenfalls Schussverletzungen erlitten. Die beiden Soldaten aus West Virginia schwebten in Lebensgefahr. Bei dem Angriff handelte es sich nach Polizeiangaben um einen gezielten Hinterhalt gegen 14.15 Uhr Ortszeit.
Der Verdächtige war nach Angaben von Regierungsvertretern 2021 im Rahmen der "Operation Allies Welcome" in die USA gekommen, einem Programm zur Aufnahme afghanischer Ortskräfte nach dem US-Abzug aus Afghanistan. Er habe im April dieses Jahres Asyl erhalten und keine Vorstrafen gehabt. US-Präsident Donald Trump, der sich wegen des Thanksgiving-Feiertags in Florida aufhielt, bezeichnete die Tat als Akt des Bösen und des Terrors. Er kündigte an, alle unter seinem Vorgänger Joe Biden eingereisten Afghanen überprüfen zu lassen. Die US-Einwanderungsbehörde USCIS teilte am Mittwochabend mit, sie habe die Bearbeitung aller Einwanderungsanträge afghanischer Staatsangehöriger auf unbestimmte Zeit gestoppt.
Als Reaktion auf den Angriff ordnete Trump die Entsendung von 500 weiteren Nationalgardisten nach Washington an. Damit erhöht sich ihre Zahl in der Hauptstadt auf etwa 2.700. Trump hatte die Garde im August zur Kriminalitätsbekämpfung in die von Demokraten regierte Stadt geschickt - ein umstrittener Schritt, den lokale Politiker kritisiert hatten. Auch Deutschland hatte nach dem Abzug aus Afghanistan tausende afghanische Ortskräfte und deren Familien aufgenommen.