
Frankfurt, 26. Nov (Reuters) - Der Reisekonzern Dertour sieht nach solidem Wachstum in Deutschland im abgelaufenen Reisejahr auch im Sommer 2026 eine hohe Nachfrage. Das Unternehmen habe hierzulande die Gästezahl im bis Ende Oktober laufenden Touristikjahr 2024/25 gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent gesteigert, erklärte die Rewe-Tochter am Mittwoch. Der Umsatz wuchs um zwölf Prozent. Angesichts steigender Frühbucherzahlen mit einem Plus von 18 Prozent ist Dertour für das kommende Sommerhalbjahr optimistisch. Die Vereinigten Staaten waren unterdessen seit dem Antritt von US-Präsident Donald Trump nicht mehr so beliebt als Reiseziel. Dertour verzeichnete ein zweistelliges prozentuales Minus bei den Buchungen. "Leider hält der Trend an", sagte Boris Raoul, Chef von Dertour Deutschland. "Die politische Situation aktuell zahlt nicht unbedingt auf die Nachfrage ein, wir müssen mit Rückgängen rechnen."
Insgesamt sei die Reisefreude der Deutschen aber ungebrochen, erklärte Raoul. Der Trend zum frühen Buchen, den Dertour mit Ermäßigungen von bis zu 50 Prozent ankurbelt, setze sich fort. Der zweitgrößte deutsche Tourismuskonzern nach TUITUI1n.DE bietet mit seinen Veranstaltern Dertour, ITS und Meiers Weltreisen Pauschalreisen mit rund 180.000 Hotels in fast 180 Destinationen an. Die beliebtesten Ziele auf Kurz- und Mittelstrecken blieben die Türkei, Spanien, Griechenland, Ägypten und Tunesien. Dabei verzeichne Tunesien besonders starkes Wachstum wegen des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses. Spanien liege zwar weiter auf dem zweiten Platz, lege aber derzeit nicht zu wegen der stark gestiegenen Preise für Flüge und Hotels. Das gilt insbesondere für die Kanarischen Inseln. "Das Preisniveau ist aktuell für den deutschen Markt in jedem Segment zu hoch", sagte Raoul.
Die Reisepreise generell kletterten nach sprunghaften Erhöhungen in den vergangenen Jahren aktuell nur noch um drei bis fünf Prozent, sagte Produktmanager Sven Schikarsky. Bei Buchungen bis Ende Januar kostete der Urlaub teilweise weniger als im Vorjahr, weil der Reiseanbieter bessere Konditionen bei Hotels und Fluggesellschaften herausgeschlagen habe.