EXKLUSIV-Ermittlungen gegen Meta wegen betrügerischer Werbung gefordert

Oakland, 24. Nov (Reuters) - Ein Reuters-Bericht über betrügerische Online-Werbung auf den Plattformen der Facebook-Mutter MetaMETA.O hat die Politik auf den Plan gerufen. Zwei US-Senatoren forderten die Kartellbehörde FTC und die Börsenaufsicht SEC am Montag auf, unverzüglich Ermittlungen gegen den Konzern einzuleiten. In einem Schreiben pochten der Republikaner Josh Hawley und der Demokrat Richard Blumenthal auf "strenge Maßnahmen", falls die Berichte zuträfen.

"Eine kurze Überprüfung von Metas Ad Library zeigt eindeutig identifizierbare Anzeigen für illegales Glücksspiel, Zahlungsbetrug, Krypto-Betrug, KI-Deepfake-Sexdienste und gefälschte Angebote für staatliche Sozialleistungen", hieß es weiter. Die öffentlich zugängliche Werbedatenbank ("Ad Library") bietet Informationen zu Werbetreibenden. Den beiden Senatoren zufolge ist Meta für Verluste von Verbrauchern im Gesamtvolumen von 50 Milliarden Dollar mitverantwortlich.

Der US-Konzern wies die Vorwürfe zurück. Sie seien überzogen und falsch. "Wir bekämpfen Betrug und Scams aggressiv, weil die Nutzer unserer Plattformen solche Inhalte nicht wollen, seriöse Werbekunden sie nicht wollen und wir sie auch nicht wollen." Ähnlich hatte sich das Unternehmen in Reaktion auf einen Reuters-Bericht vor einigen Wochen geäußert.

Internen Unterlagen zufolge macht Meta zehn Prozent seines Umsatzes mit Werbung aus dubiosen Quellen. Allein im vergangenen Jahr summierten sich diese Einnahmen auf 16 Milliarden Dollar. Der Konzern scheue einen allzu aggressiven Kampf gegen betrügerische Anzeigen, hieß es in der Selbsteinschätzung weiter. Einerseits drohten deutliche Umsatzeinbußen, andererseits lägen die Einnahmen bislang über den zu erwartenden Strafzahlungen.

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