
Johannesburg, 22. Nov (Reuters) - Bundeskanzler Friedrich Merz hat US-Präsident Donald Trump gemahnt, kein Kriegsende über die Ukraine ohne Zustimmung Kiews oder der Europäer anzustreben. "Kriege können nicht beendet werden durch Großmächte über die Köpfe der betroffenen Länder im Krieg", sagte Merz am Samstag am Rande des G20-Gipfels in Johannesburg. Es bedürfe sowohl der Zustimmung der Ukraine als auch der Europäer. "Denn es ist ein Krieg auf dem europäischen Kontinent. Und je nachdem, wie dieser Krieg ausgeht, wird es Auswirkungen auf die Sicherheit Europas haben", betonte Merz.
Er bestätigte, dass sich am Sonntag in Genf die sicherheitspolitischen Berater Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und weiterer europäischer Länder mit den Kollegen aus der Ukraine und den USA treffen würden. Die Europäer hatten sich zuvor am Rande des G20-Gipfels in Südafrika über ihre Antwort auf das Ultimatum Trumps an die Ukraine abgestimmt. Sie trafen sich auf dem Gipfelgelände im Raum "Löwe". Den USA sei eine stark überarbeitete Version des umstrittenen 28-Punkte-Plans geschickt worden, hieß es in Regierungskreisen.
Zuvor hatten sowohl die Ukraine als auch europäische Regierungen betont, dass Trumps Ultimatum nicht annehmbar sei, weil es letztlich eine Kapitulation der Ukraine bedeuten würde. Merz hatte auf dem G20-Gipfel Russland aufgefordert, seinen Krieg gegen die Ukraine sofort zu beenden.