
Johannesburg, 22. Nov (Reuters) - Zum Auftakt des G20-Gipfels hat der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa betont, dass er sich als Gastgeber für die Wahrung der Integrität und des Ansehens des G20-Formats einsetzen will. Er fügte hinzu, dass die Entwicklung des Globalen Südens und des afrikanischen Kontinents auf der Agenda der Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer sehr wichtig seien. Der Gipfel in Johannesburg wird von der Weigerung der USA überschattet, an dem Treffen teilzunehmen. US-Präsident Donald Trump hatte Südafrika vorgeworfen, systematisch gegen Weiße vorzugehen, ohne Belege dafür zu liefern. Auch China, Mexiko, Saudi-Arabien und Argentinien sind nicht mit ihren höchsten Repräsentanten vertreten - arbeiten aber auf dem Gipfel mit. Bundeskanzler Friedrich Merz landete am Samstagmorgen in Südafrika und hatte betont, wie wichtig die multilaterale Abstimmung sei.
Ramaphosa sagte, dass es eine überwältigende Bereitschaft der Teilnehmer gebe, eine gemeinsame Erklärung auf dem G20-Gipfel zu verabschieden. Die US-Regierung hatte davor gewarnt, dies in ihrer Abwesenheit zu tun, gilt aber in dieser Hinsicht als isoliert. In der Erklärung soll es auch um kritische Rohstoffe und die Notwendigkeit gehen, die Zahlungsfähigkeit hoch verschuldeter afrikanischer Staaten zu sichern.
Überschattet wird der Gipfel auch durch die US-Vorschläge zur Beendigung des Ukraine-Kriegs, die nach Ansicht europäischer Staaten auf eine Kapitulation der Regierung in Kiew hinauslaufen und deshalb nicht akzeptabel seien. Die Europäer wollen am Rande des G20-Treffens darüber beraten.