
Washington/New York, 22. Nov (Reuters) - Ein erstes Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem künftigen New Yorker Bürgermeister Zohran Mamdani ist positiver verlaufen als zunächst angenommen. Nach monatelangen gegenseitigen Beleidigungen zeigten sich die beiden Politiker bei ihrem ersten persönlichen Gespräch am Freitag (Ortszeit) im Weißen Haus betont einig. "Wir waren uns in viel mehr einig, als ich dachte", sagte Trump nach dem Treffen. Sie hätten sich darauf verständigt, bei der Bekämpfung der Kriminalität und der Verbesserung der Bezahlbarkeit in der größten Stadt der USA zusammenzuarbeiten. Der 34-jährige Mamdani erklärte: "Was ich am Präsidenten wirklich schätze, ist, dass sich unser Treffen nicht auf die Meinungsverschiedenheiten konzentriert hat, von denen es viele gibt, sondern auf das gemeinsame Ziel, den New Yorkern zu dienen."
Die beiden politischen Gegner waren zuvor in allen zentralen politischen Fragen aneinandergeraten, von der Einwanderungspolitik bis hin zu Wirtschaftsfragen. Der Republikaner Trump hatte Mamdani, der dem linken Flügel der Demokraten zugerechnet wird, als "linksradikalen Irren", "Kommunisten" und "Judenhasser" bezeichnet, ohne dafür Belege anzuführen. Mamdani wiederum hatte Trump einen "Despoten" genannt. Bei dem Treffen lachten beide über einige ihrer Beleidigungen.
Mamdani, der in Uganda geboren ist und dessen Eltern aus Indien stammen, hatte Anfang November die Bürgermeisterwahl gewonnen. Er löst am 1. Januar den Demokraten Eric Adams an der Spitze der bevölkerungsreichsten US-Stadt ab. Mamdani gewann die Wahl unter anderem mit dem Versprechen, sich um die Bezahlbarkeit von Wohnen, Lebensmitteln, Busverkehr und Kinderbetreuung zu kümmern. Die durch Inflation deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten sind aus Sicht vieler US-Bürger ein zentrales Thema, bei dem Trump schlecht abschneidet. Trump hatte New York mit dem Entzug von Bundesmitteln gedroht, die zuletzt rund 6,4 Prozent des städtischen Haushalts ausmachen.