
Frankfurt, 20. Nov (Reuters) - ChatGPT & Co. werden einer Studie zufolge als Anlaufstelle in medizinischen Angelegenheiten immer beliebter. Knapp die Hälfte der Deutschen habe schon einmal Künstliche Intelligenz (KI) zur Klärung von Symptomen oder generellen Gesundheitsfragen genutzt, ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Erhebung des Digitalverbands Bitkom. Jeder Zehnte konsultiere "Dr. KI" regelmäßig. Recherche im Internet oder mithilfe von KI sei kein Nischenthema, betonte Bitkom-Vizepräsidentin Christina Raab.
Dabei vertrauten 55 Prozent der insgesamt mehr als 1100 Befragten den Antworten des Chatbots, teilte der Verband weiter mit. Für knapp ein Drittel seien Diagnosen einer KI ähnlich wertvoll wie die Zweitmeinung eines Arztes. Etwa ein Sechstel habe sich mindestens einmal über die Empfehlung eines Mediziners hinweggesetzt und stattdessen dem Chatbot vertraut.
Ebenfalls positiv bewertete eine große Mehrheit den Einsatz von KI im Gesundheitswesen insgesamt. Die Technologie könne Ärztinnen und Ärzte bei der Krebs-Früherkennung oder der Analyse von Röntgenbildern unterstützen. Gleichzeitig seien sich die Deutschen einiger Risiken von KI bewusst, schrieben die Autoren der Studie. Ein möglicher Missbrauch persönlicher Daten bereite 71 Prozent von ihnen Sorge. Fast ebenso viele befürchteten eine geringere menschliche Zuwendung. 56 Prozent sähen in möglichen Fehldiagnosen eine Gefahr.
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