
Washington, 20. Nov (Reuters) - US-Präsident Donald Trump hat seine Angriffe auf den Sender ABC News verschärft, nachdem ein ABC-Reporter dem saudischen Kronprinzen eine Frage zur Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi gestellt hatte. Das Weiße Haus bezeichnete den zum Disney-KonzernDIS.N gehörenden Sender am Mittwoch als demokratischen Propaganda-Betrieb, der sich als Rundfunknetzwerk tarne.
Parallel leitete die US-Medienaufsichtsbehörde FCC eine Prüfung der Verträge zwischen nationalen Netzwerken und lokalen Sendern ein. Die Untersuchung betrifft laut FCC-Chef Brendan Carr Fälle, in denen Sender aus Gründen des öffentlichen Interesses Programme nicht ausstrahlen. Die Behörde will klären, ob nationale Netzwerke lokale Sender für die Nichtausstrahlung von Programmen bestrafen können.
Es ist nicht der erste Konflikt zwischen Trump und ABC: Im September hatte Disney die Talkshow "Jimmy Kimmel Live" nach umstrittenen Äußerungen über einen getöteten Trump-Unterstützer kurzzeitig abgesetzt. FCC-Chef Carr hatte damals mit Ermittlungen gedroht, sollten lokale Sender die Show weiter ausstrahlen. ABC News hatte im Dezember 15 Millionen Dollar an Trumps Präsidentenbibliothek gezahlt, um einen anderen Rechtsstreit beizulegen. Der Sender lehnte eine Stellungnahme ab.