
Berlin, 14. Nov (Reuters) - Trotz der Absagen der Präsidenten der USA und Chinas nimmt Kanzler Friedrich Merz am 22. und 23. November am G20-Gipfel in Südafrika teil. "G20 bleibt für Deutschland ein wichtiges multilaterales Format zur Abstimmung mit führenden Industrie- und Schwellenländern", teilte der stellvertretende Regierungssprecher Steffen Meyer am Freitag mit. Die Bundesregierung wolle G20 als "Krisenreaktionsformat" erhalten und auch weiterhin in der G20 an gemeinsamen globalen Lösungen arbeiten. Merz wolle in diesem Zusammenhang wichtige Initiativen wie den G20 'Compact with Africa' stärken. Daneben werde sich die Gelegenheit zu bilateralen Gesprächen ergeben. Der Bundeskanzler wird von Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil begleitet.
Anschließend reist Merz am 24. November zum Gipfeltreffen der EU mit der Afrikanischen Union in Luanda, der Hauptstadt Angolas. Das Treffen sende ein wichtiges Signal der Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika, teilte die Bundesregierung mit.
Im G20-Format treffen die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industriestaaten weltweit aufeinander. In den vergangenen Jahren wurden die Treffen vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sowie zunehmende amerikanisch-chinesische Spannungen überschattet.
Trump hatte seine Teilnahme an dem Treffen in Südafrika wegen angeblicher Verfolgung weißer Südafrikaner abgesagt, gegen die die Regierung nichts unternehme. Die südafrikanische Regierung wies die Vorwürfe zurück. Ein Sprecher des deutschen Außenministeriums sagte auf Nachfrage, dass der Bundesregierung dazu keine Erkenntnisse vorlägen.