
Berlin/Johannesburg, 12. Nov (Reuters) - Trotz der Absage der US-Delegation wird Kanzler Friedrich Merz zum G20-Gipfel nach Südafrika reisen. "Selbstverständlich wird der Bundeskanzler an G20 teilnehmen, auch um zu zeigen, dass die Mechanismen der internationalen Zusammenarbeit für die Bundesregierung weiterhin wichtig sind", sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius am Mittwoch in Berlin. Merz werde dort viele Partner treffen, mit denen er bisher noch keine Gelegenheit hatten, sich zu treffen. "Das ist eine sehr, sehr gute Gelegenheit." Es gebe auch sehr viele Themen der weltweiten Zusammenarbeit, die angesprochen werden könnten.
Auch der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa sagte am Mittwoch auf die Frage nach der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, keine Regierungsbeamten zum G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Johannesburg Ende dieses Monats zu entsenden: "Boykottpolitik funktioniert nicht." Die Abwesenheit der USA sei dennoch ein Verlust. Im G20-Format treffen die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industriestaaten weltweit aufeinander. In den vergangenen Jahren wurden die Treffen vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sowie zunehmende amerikanisch-chinesische Spannungen überschattet.
Trump hatte seine Teilnahme an dem Treffen in Südafrika mit einer angeblichen Verfolgung weißer Südafrikaner abgesagt, gegen die die Regierung nichts unternehme. Die südafrikanische Regierung wies die Vorwürfe zurück. Ein Sprecher des deutschen Außenministeriums sagte auf Nachfrage, dass der Bundesregierung dazu keine Erkenntnisse vorlägen.