
London, 07. Nov (Reuters) - Einen Tag nach dem UN-Sicherheitsrat hat auch Großbritannien Sanktionen gegen den syrischen Übergangspräsidenten Ahmad al-Scharaa aufgehoben. Gegen Syriens Innenminister Anas Chattab verhängte Strafmaßnahmen werden ebenfalls zurückgenommen, wie die Regierung in London am Freitag auf ihrer Website mitteilte. Scharaa, früher bekannt als Abu Mohammad al-Dschulani, war im Januar Interimspräsident geworden, nachdem von seiner islamistischen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) angeführte Aufständische den langjährigen Machthaber Baschar al-Assad gestürzt hatten. Am Montag wird Al-Scharaa in Washington zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus erwartet.
Die Vereinten Nationen und Großbritannien hatten Al-Scharaa 2014 wegen Verbindungen zwischen seiner HTS-Miliz und der Islamisten-Organisation Al-Kaida unter anderem mit einem Reiseverbot und einem Waffenembargo belegt. Auch Vermögenswerte wurden eingefroren. Der UN-Sicherheitsrat hob seine Sanktionen am Donnerstag auf mit der Begründung, dass es keine aktiven Verbindungen mehr zwischen der HTS und Al-Kaida gebe.
Die syrische Regierung war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Der Freitag ist in Syrien kein Arbeitstag.