
Frankfurt, 04. Nov (Reuters) - Der US-Pharmakonzern PfizerPFE.N hat inmitten der Übernahmeschlacht um den Abnehmspezialisten MetseraMTSR.O seine Gewinnprognose erneut angehoben. Für 2025 rechnet der Konzern nun mit einem bereinigten Gewinn von 3,00 bis 3,15 Dollar je Aktie, nach zuvor 2,90 bis 3,10 Dollar. Im dritten Quartal fiel der Gewinn je Aktie zwar um 18 Prozent auf 87 Cent, übertraf damit aber die Analystenerwartungen von 63 Cent. Pfizer setzte 16,65 Milliarden Dollar um, ein Minus von sechs Prozent. Grund dafür waren vor allem geringere Einnahmen mit Covid-Produkten: Niedrigere Infektionsraten drückten die Nachfrage nach dem Medikament Paxlovid, zudem verringerte eine engere Impfempfehlung in den USA die Zielgruppe für den Impfstoff Comirnaty. Der Nettogewinn fiel um mehr als ein Fünftel auf 3,54 Milliarden Dollar.
Pfizer ringt derzeit um die im September angekündigte, bis zu 7,3 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Metsera, mit der das Unternehmen sich einen Platz auf dem lukrativen Markt für Medikamente zur Gewichtsreduktion sichern wollte. Der dänische Konkurrent Novo Nordisk kam Pfizer jedoch in der vergangenen Woche mit einer Offerte über 8,5 Milliarden Dollar in die Quere. Metsera hatte dieses Angebot als überlegen eingestuft und Pfizer eine Frist bis zum heutigen Dienstag gesetzt, um nachzubessern.
Pfizer hat Klage eingereicht und wirft Novo vor, einen potenziellen US-Rivalen auf dem schnell wachsenden Markt für sogenannte GLP-1-Medikamente "einzufangen und auszuschalten". Novo hat dort mit seinen umsatzstarken Medikamenten zur Gewichtsreduktion und zur Behandlung von Diabetes eine marktbeherrschende Stellung. Pfizer verfügt derzeit über kein eigenes Medikament zur Gewichtsreduktion und will mit der Übernahme von Metsera in den 150 Milliarden Dollar schweren Adipositas-Markt einsteigen. Der Konzern will damit auch sinkende Einnahmen aus dem Covid-Geschäft und auslaufende Patente ausgleichen.