
Peking, 02. Nov (Reuters) - Im Streit um den niederländischen Chiphersteller Nexperia hat die chinesische Tochtergesellschaft nach einem Lieferstopp durch die Muttergesellschaft erklärt, ihre Lieferkette sei gesichert. Man verfüge über ausreichende Lagerbestände, um die Aufträge bis zum Jahresende und darüber hinaus zu erfüllen, teilte die chinesische Sparte am Sonntag mit. Zudem suche man bereits neue Lieferanten für Wafer. Der Lieferstopp durch die Muttergesellschaft sei "einseitig" und "äußerst unverantwortlich", hieß es in der Mitteilung weiter. Hintergrund des Konflikts ist, dass die niederländische Regierung am 30. September die Kontrolle über Nexperia von dem chinesischen Eigentümer Wingtech Technology600745.SS übernommen hat. Als Grund nannte sie die Sorge, die Technologie des Unternehmens könnte von Wingtech missbraucht werden. Daraufhin blockierte das chinesische Handelsministerium am 4. Oktober die Ausfuhr von Chips aus den Nexperia-Werken in China. Die neue niederländische Führung setzte ihrerseits die Lieferung von Wafern, den Vorprodukten für die Chips, an ihr chinesisches Montagewerk aus. Nexperia stellt in den Niederlanden große Mengen an Chips her, die in der Automobil- und Unterhaltungselektronik weit verbreitet sind. Etwa 70 Prozent dieser Chips werden zur Weiterverarbeitung nach China geliefert.