Syrischer Präsident vor US-Besuch - Hoffnung auf Fortschritt bei IS-Bekämpfung

Manama/Kairo, 01. Nov (Reuters) - Der syrische Präsident Ahmed Scharaa wird nach Angaben der USA zu einem Besuch nach Washington reisen. Das kündigte der US-Sondergesandte für Syrien, Tom Barrack, am Samstag am Rande einer Sicherheitskonferenz in Bahrain an. Es wäre der erste Besuch eines syrischen Staatsoberhauptes in der US-Hauptstadt. Während des Treffens werde Syrien hoffentlich der von den USA geführten Koalition zur Bekämpfung der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) beitreten, sagte Barrack. Einem syrischen Insider zufolge ist der Besuch innerhalb der nächsten zwei Wochen geplant.

Scharaa hatte nach dem Sturz des längjährigen Machthabers Baschar al-Assad und dessen Flucht nach Moskau im Dezember 2024 die Macht in Syrien übernommen. Seine Übergangsregierung versucht, die Beziehungen Syriens zu den Großmächten wiederherzustellen, die Damaskus während Assads Herrschaft gemieden hatten. Scharaa führte einst den syrischen Ableger von Al-Kaida an. Vor einem Jahrzehnt brach seine Rebellengruppe aber mit dem von Osama bin Laden gegründeten Netzwerk und kämpfte später gegen den IS.

Der US-Gesandte Barrack erklärte am Samstag zudem, dass die von den USA vermittelten Deeskalationsgespräche zwischen Syrien und Israel andauerten. Syrien und Israel stünden kurz vor einer Einigung. Syrien hofft auf ein Ende der Luftangriffe Israels und den Abzug israelischer Truppen, die in den Süden Syriens vorgedrungen sind. Dem syrischen Insider zufolge drängen die USA darauf, dass bis zum Besuch Scharaas in Washington ein Sicherheitsabkommen mit Israel vereinbart wird.