
30. Okt (Reuters) - Der US-Pharmakonzern Merck & Co MRK.N hat dank seines Blockbuster-Krebsmedikaments Keytruda im dritten Quartal den Umsatz gesteigert. Mit 17,28 Milliarden Dollar übertraf Merck die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt mit 16,96 Milliarden gerechnet hatten. Der bereinigte Gewinn lag mit 2,58 Dollar je Aktie ebenfalls über den Schätzungen von 2,35 Dollar. Die Aktie gab am Donnerstag vorbörslich jedoch um drei Prozent nach. Grund dafür war eine eingegrenzte Umsatzprognose für das Gesamtjahr: Der Konzern rechnet nun mit Erlösen zwischen 64,5 und 65,0 Milliarden Dollar. Zuvor hatte die Spanne bei 64,3 bis 65,3 Milliarden Dollar gelegen. Die Gewinnprognose wurde dagegen leicht von 8,87 bis 8,97 Dollar je Aktie auf 8,93 bis 8,98 Dollar angehoben.
Die Erlöse mit Keytruda stiegen um zehn Prozent auf 8,1 Milliarden Dollar und trafen damit die Erwartungen. Dagegen sank der Umsatz mit dem Impfstoff Gardasil gegen HPV auf 1,75 Milliarden Dollar. Merck liefert den Impfstoff derzeit nicht nach China, da die dortigen Vertriebspartner nach einem Nachfragerückgang zunächst ihre Lagerbestände abbauen. Der Umsatz mit dem kürzlich für zehn Milliarden Dollar zugekauften Lungenmedikament Winrevair stieg auf 360 Millionen Dollar. Damit lag er laut Bernstein-Analystin Courtney Breen deutlich unter den Erwartungen. Dies sei "kein gutes Zeichen für einen wichtigen Wachstumstreiber des Unternehmens", sagte sie.
Merck steht unter Druck, seine Medikamenten-Pipeline zu erweitern, bevor der Patentschutz für Keytruda Ende des Jahrzehnts ausläuft. Dann droht die Konkurrenz durch günstigere Nachahmerprodukte, sogenannte Biosimilars. Zudem belasten die Sorgen vor einer US-Arzneimittelpreisreform die Branche. Die Merck-Aktie hat im laufenden Jahr rund fünf Prozent an Wert verloren.