
29. Okt (Reuters) - US-Präsident Donald Trump ist zu Gesprächen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping in Busan, in Südkorea eingetroffen. Im Mittelpunkt des Gesprächs am Donnerstagmorgen dürfte der seit Monaten andauernde Handelsstreit der beiden größten Volkswirtschaften der Welt stehen.
Trump hatte sich im Vorfeld optimistisch über eine Einigung geäußert. Dem Treffen war allerdings eine erneute Eskalation des Handelsstreits vorausgegangen. Die Regierung in Peking hatte vorgeschlagen, die Ausfuhr von für High-Tech-Anwendungen wichtigen Seltenen Erden drastisch einzuschränken. Trump drohte daraufhin mit Vergeltungsmaßnahmen, darunter Zölle von 100 Prozent auf chinesische Exporte. US-Finanzminister Scott Bessent sagte jedoch, er erwarte, dass Peking die Kontrollen für Seltene Erden um ein Jahr verschieben und die für amerikanische Landwirte wichtigen Käufe von US-Soja wieder aufnehmen werde. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte am Mittwoch exklusiv berichtet, dass China erstmals seit mehreren Monaten wieder Ladungen mit US-Sojabohnen gekauft hat.
Analysten sehen die zunehmende wirtschaftliche und geopolitische Konkurrenz zwischen den USA und China als eine Art neuen Kalten Krieg und äußerten sich skeptisch, wie lange eine mögliche Entspannung anhalten könnte. Trump hatte am Mittwoch erklärt, er erwarte eine Senkung der US-Zölle auf chinesische Waren im Gegenzug für Pekings Zusage, den Fluss von Chemikalien zur Herstellung des Opioids Fentanyl einzudämmen. Zudem stellte er eine endgültige Einigung im Streit um die Social-Media-App TikTok in Aussicht. Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Guo Jiakun, sagte, Peking sei bereit, für "positive Ergebnisse" zusammenzuarbeiten.
SPANNUNGEN WEGEN TAIWAN
Das Treffen wird von strategischen Spannungen in der Region überschattet. Dabei geht es insbesondere um das von China beanspruchte Taiwan. So meldeten chinesische Staatsmedien am Sonntag, Bomber vom Typ H-6K seien kürzlich bei "Konfrontationsübungen" in der Nähe der Insel geflogen. US-Außenminister Marco Rubio sagte jedoch, Taiwan müsse sich wegen der Gespräche zwischen den USA und China keine Sorgen machen. Zuvor hatten einige Experten die Befürchtung geäußert, Trump könne Zugeständnisse in der Taiwan-Frage machen.