
Washington, 17. Okt (Reuters) - Nach einem mit Spannung erwarteten Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj gibt es zunächst keine Klarheit über eine Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern. Zum Auftakt des Treffens am Freitag in Washington sagte Selenskyj vor der Presse, sein Land benötige die US-Langstreckenwaffen im Krieg gegen Russland. "Wir haben keine Tomahawks, deswegen brauchen wir Tomahawks." Trump erklärte dazu: "Uns wäre viel lieber, wenn sie keine Tomahawks benötigen würden." Nach dem Treffen lehnte Selenskyj eine Aussage zu den Waffen ab. Die USA wollten eine Eskalation vermeiden, sagte er. Trump schrieb auf der Plattform Truth Social, das Treffen sei herzlich gewesen.
Die US-Marschflugkörper würden den ukrainischen Streitkräften helfen, ihre laufenden Angriffe auf russische Energieinfrastruktur tief ins Landesinnere auszuweiten. Nach russischen Angaben hatte sich Präsident Wladimir Putin bei seinem jüngsten Telefonat mit Trump gegen die Lieferung der Tomahawks ausgesprochen. Der US-Präsident hatte diese der Ukraine noch vor einigen Tagen in Aussicht gestellt. Mit Putin vereinbarte er jedoch, dass sie bald zu einem Gipfel in Ungarn zusammenkommen sollen. In Europa wurde dies zwar grundsätzlich begrüßt. Zugleich wurden jedoch Zweifel an Putins Bereitschaft zu Friedensverhandlungen laut.