New York, 18. Sep (Reuters) - US-Präsident Donald Trump will bei der kommenden Vollversammlung der Vereinten Nationen am Dienstag an das Rednerpult treten. Seine Rede wird mit Spannung erwartet. Die acht Monate alte zweite Amtszeit des Präsidenten ist von drastischen Kürzungen der US-Auslandshilfe geprägt, die weltweit zu humanitärem Chaos geführt haben. UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte, er werde sich mit Trump am Rande der Vollversammlung zu einem Gespräch treffen. "Wir versammeln uns in turbulenten, ja sogar unbekannten Gewässern", sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres eine Woche vor Beginn der Reden von fast 150 Staats- und Regierungschefs vor Journalisten. "Die geopolitischen Gräben weiten sich aus, Konflikte wüten, die Straflosigkeit eskaliert". Präsident Trump hat die Vereinten Nationen als eine Organisation mit "großem Potenzial" beschrieben, die sich aber "zusammenreißen" müsse. Die UN helfe ihm nicht bei seinen Friedensbemühungen in mehreren Konflikten. Richard Gowan, UN-Direktor der International Crisis Group, sagte, Trump genieße die Vollversammlung und die Aufmerksamkeit der anderen Staats- und Regierungschefs. "Ich vermute, er wird seinen Auftritt nutzen, um mit seinen vielen Errungenschaften zu prahlen."
Vor Beginn der Reden am Dienstag kommen die Staats- und Regierungschefs am Montag zu einem von Frankreich und Saudi-Arabien ausgerichteten Gipfel zusammen. Ziel ist es, neue Impulse für eine Zwei-Staaten-Lösung zwischen Israelis und Palästinensern zu geben. Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas wird nicht persönlich anwesend sein, da die US-Regierung ihm die Erteilung eines Visums verweigert hat. Er soll per Video zugeschaltet werden. Weitere wichtige Themen sind der seit mehr als drei Jahren andauernde Krieg Russlands in der Ukraine, zu dem Präsident Wolodymyr Selenskyj sprechen wird, und das iranische Atomprogramm. Teheran versucht, eine Wiederaufnahme aller Sanktionen des UN-Sicherheitsrates am 28. September zu vermeiden. Dazu werden der iranische Präsident Masud Peseschkian und Außenminister Abbas Araghtschi in New York erwartet.