Düsseldorf, 16. Sep (Reuters) - Die deutschen Maschinenbauer setzen nach einem noch stärkeren Produktionsrückgang 2025 als bislang erwartet im kommenden Jahr auf etwas bessere Geschäfte. "Für das Jahr 2026 erwarten die VDMA-Volkswirte eine leichte Erholung der Maschinenbaukonjunktur - vorausgesetzt, der von der Politik angekündigte Herbst der Reformen zeigt tatsächlich Wirkung", sagte VDMA-Präsident Bertram Kawlath am Dienstag anlässlich des Maschinenbaugipfels in Berlin. Die Produktion der Branche mit rund einer Million Beschäftigten werde 2026 voraussichtlich um ein Prozent steigen. Im laufenden Jahr rechnen die Hersteller von Maschinen "Made in Germany" allerdings mit einem Einbruch um fünf Prozent - verglichen mit einem bisher erwarteten Minus von zwei Prozent.
Kriege und Handelskriege, politische Lähmung und verunsicherte Investoren hätten im exportorientierten Maschinen- und Anlagenbau deutliche Spuren hinterlassen. Die Unternehmen seien wütend darüber, dass Reformen nur versprochen, aber nicht schnell genug umgesetzt würden. Handelskriege würden auf dem Rücken der Betriebe ausgetragen. Regulierungen würden in erster Linie zu ausufernder Bürokratie führen. Zugleich verunsichere die wachsende Zahl von Kriegen die Unternehmen.
Die Branche gilt als Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Zu ihr gehören überwiegend mittelständische Unternehmen, aber auch börsennotierte Konzerne wie SiemensSIEGn.DE, GeaG1AG.DE und ThyssenkruppTKAG.DE. Die Hersteller verkaufen rund drei Viertel ihrer Maschinen ins Ausland. Größte Auslandsmärkte sind die USA und China.
Im ersten Halbjahr sei die Produktion gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,5 Prozent gesunken, erklärte der Lobby-Verband. Und die Dynamik habe sich zuletzt verstärkt: Der Rückgang im zweiten Quartal 2025 um 4,9 Prozent sei noch größer als im ersten Quartal gewesen. Immerhin gebe es erste Hoffnungsschimmer im Auftragseingang. Von Januar bis Ende Juli seien real zwei Prozent mehr Bestellungen verbucht worden, sagte Kawlath. Allerdings seien die technischen Kapazitäten im Juli nur zu 77,6 Prozent im Branchendurchschnitt ausgelastet gewesen – "das ist deutlich zu wenig", betonte der VDMA-Präsident.