Washington, 16. Sep (Reuters) - US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat Drogenhändlern in ganz Lateinamerika mit dem Tod gedroht. Das Militär werde die Kartelle "aufspüren, sie töten und ihre Netzwerke in unserer gesamten Hemisphäre zerschlagen – zu den von uns gewählten Zeiten und an den von uns gewählten Orten", schrieb Hegseth am Montag auf der Plattform X. Zuvor hatte Präsident Donald Trump den zweiten Militärschlag gegen ein mutmaßliches Schiff eines venezolanischen Drogenkartells innerhalb weniger Wochen bekanntgegeben. Bei dem Angriff in internationalen Gewässern seien drei Männer getötet worden, sagte Trump am Montag. Er legte zunächst keine Beweise für seine Behauptung vor, dass sich Drogen auf dem Schiff befunden hätten. Später sagte er jedoch, es seien Säcke mit Kokain und Fentanyl im Meer gefunden worden.
In seinem Online-Dienst Truth Social schrieb Trump, die US-Streitkräfte hätten auf seine Anweisung hin einen "zweiten kinetischen Schlag" gegen "eindeutig identifizierte, außerordentlich gewalttätige Drogenhandelskartelle und Narko-Terroristen" ausgeführt. Diese Kartelle stellten eine "Bedrohung für die nationale Sicherheit, die Außenpolitik und die lebenswichtigen Interessen der USA" dar. Trump deutete zudem an, dass Operationen gegen mutmaßliche Drogenschmuggler auch an Land ausgeführt werden könnten. Die US-Regierung hat sieben Kriegsschiffe und ein Atom-U-Boot sowie über 4500 Soldaten und zehn Stealth-Kampfflugzeuge in die südliche Karibikregion beordert.
Eine Stellungnahme der venezolanischen Regierung lag zunächst nicht vor. Stunden vor Trumps Äußerungen auf Truth Social hatte der venezolanische Präsident Nicolas Maduro die jüngsten Vorfälle als "Aggression" der USA bezeichnet und erklärt, die Kommunikation zwischen beiden Regierungen sei weitgehend zum Erliegen gekommen.