Washington, 14. Sep (Reuters) - Nach dem tödlichen Attentat auf den rechtskonservativen Aktivisten Charlie Kirk in den USA suchen die Ermittler weiter nach einem Motiv. Der festgenommene 22-jährige Tatverdächtige verweigere die Zusammenarbeit mit den Behörden, sagte der Gouverneur von Utah, Spencer Cox, am Sonntag in mehreren Fernsehinterviews. Die Ermittler versuchten nun, durch Gespräche mit Freunden und der Familie des Mannes ein Motiv zu ermitteln. Der Verdächtige werde am Dienstag formell angeklagt und bleibe in Haft.
Kirk, ein enger Verbündeter von US-Präsident Donald Trump, war am Mittwoch bei einer Veranstaltung an einer Universität im Bundesstaat Utah mit einem einzigen Gewehrschuss aus großer Entfernung getötet worden. Der Schütze hatte sich den Ermittlern zufolge auf einem Dach positioniert. Die Tat schürte Ängste vor einer Zunahme politischer Gewalt in den USA. Auf vier am Tatort gefundenen Patronenhülsen waren Botschaften eingraviert, darunter "Hey Faschist! FANG!" und eine homophobe Beleidigung.
Das Attentat löste eine heftige Debatte über die politische Rhetorik in den USA aus. Viele Republikaner, darunter Trump, warfen der politischen Linken vor, durch ihre Wortwahl Gewalt zu schüren. Der republikanische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, rief zur Mäßigung auf. Man müsse "die Rhetorik zurückfahren". Gleichzeitig kritisierte er die Demokraten: "Man kann die andere Seite nicht als Faschisten und Staatsfeinde bezeichnen und nicht verstehen, dass es einige verwirrte Menschen in unserer Gesellschaft gibt, die das als Aufforderung zum Handeln verstehen."