Seoul, 14. Sep (Reuters) - Nordkorea hat mit Konsequenzen auf geplante gemeinsame Militärübungen der USA, Südkoreas und Japans gedroht. Die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, Kim Yo Jong, warnte vor "negativen Konsequenzen" für die beteiligten Staaten, wie die Staatsmedien am Sonntag meldeten. "Diese rücksichtslose Machtdemonstration der USA, Japans und Südkoreas an den falschen Orten, nämlich in der Umgebung der Demokratischen Volksrepublik Korea, werde zweifellos negative Konsequenzen für sie selbst haben", wurde Kim von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zitiert.
Südkorea, Japan und die USA wollen vom 15. September an ihr jährliches Verteidigungsmanöver "Freedom Edge" abhalten. Ziel sei es, die operativen Fähigkeiten in der Luft, zur See und im Cyberbereich gegen die nordkoreanischen Atom- und Raketenbedrohungen zu verbessern, hatte das südkoreanische Militär mitgeteilt. Zudem planen Südkorea und die USA südkoreanischen Medienberichten zufolge in der kommenden Woche die Stabsübung "Iron Mace". Sollten "feindliche Kräfte" bei diesen gemeinsamen Übungen weiterhin mit ihrer Macht prahlen, werde Nordkorea "klarere und stärkere" Gegenmaßnahmen ergreifen, erklärte der hochrangige Parteifunktionär Pak Jong Chon einer weiteren KCNA-Meldung zufolge.
Die Regierung in Pjöngjang kritisiert solche gemeinsamen Übungen traditionell als Vorbereitung für eine Invasion und hat in der Vergangenheit teils mit eigenen Waffentests darauf reagiert. Seoul und Washington bezeichnen die Manöver hingegen als rein defensiv.