Caracas, 13. Sep (Reuters) - Venezuela wirft den USA vor, ein Fischerboot des Landes gegen internationales Recht aufgebracht zu haben. Ein US-Zerstörer habe das Thunfisch-Schiff am Freitag in den Gewässern der Sonderwirtschaftszone des südamerikanischen Landes acht Stunden lang festgehalten, hieß es in einer von Außenminister Yvan Gil am Samstag verlesenen Erklärung. Das Vorgehen sei illegal und feindselig gewesen. An Bord des harmlosen Fischkutters hätten sich neun Fischer befunden. Eine Stellungnahme von US-Behörden lag zunächst nicht vor.
Zu dem Vorfall kam es vor dem Hintergrund wachsender Spannungen zwischen beiden Staaten. Vergangene Woche hatte die US-Marine ein Boot vor der Küste Venezuelas versenkt und dabie elf Menschen getötet. US-Präsident Donald Trump hatte erklärt, die Besatzung des Schnellbootes seien Mitglieder der venezolanischen Bande Tren de Aragua gewesen. An Bord seien riesige Mengen Drogen gewesen. Die sozialistische Regierung in Caracas weist diese Angaben zurück.
Die US-Regierung hat kürzlich sieben Kriegsschiffe und ein Atom-U-Boot sowie über 4500 Soldaten in die südliche Karibikregion verlegt. Trump will damit nach eigenen Angaben sein Versprechen einlösen, gegen Drogenkartelle vorzugehen. In Venezuela hat dies Sorgen geschürt, die Regierung in Caracas könnte das eigentliche Ziel sein.