11. Sep (Reuters) - Venezuela hat den USA nach einem tödlichen Militärschlag auf ein Boot in der Karibik "Mord" vorgeworfen. Keiner der elf bei dem Angriff in der vergangenen Woche Getöteten sei Mitglied der Bande Tren de Aragua oder ein Drogenhändler gewesen, sagte Innenminister und Chef der Regierungspartei, Diosdado Cabello, am Donnerstag. Dies hätten eigene Ermittlungen ergeben. "Sie haben offen gestanden, elf Menschen getötet zu haben." Es sei "ein Mord an einer Gruppe von Bürgern unter Anwendung tödlicher Gewalt begangen" worden.
Das US-Verteidigungsministerium war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche über den Militärschlag gegen das Boot berichtet und dazu ein Video veröffentlicht. Nach Angaben der US-Regierung befanden sich an Bord illegale Drogen und Gang-Mitglieder. Viele Fragen ließ die Regierung aber unbeantwortet und Kritik an dem Einsatz wies sie zurück. Cabello warf die Frage auf, wie die USA überhaupt feststellen konnten, ob sich Drogen in dem Boot befanden und warum die Insassen nicht festgenommen statt getötet worden seien. Bereits unmittelbar nach dem Vorfall hatte die venezolanische Regierung zudem erklärt, das von Trump veröffentlichte Video des Angriffs sei mithilfe Künstlicher Intelligenz erstellt worden.